Regina Mosbach ärgert sich darüber, dass die Kosten für Teststreifen erst dann übernommen werden, wenn sich ihr Diabetes verschlechtert.
Ja, was ich vorhin gesagt habe, diese Hilfen für – egal ob Typ1 oder Typ2 oder Sonstiges – wenn man eine Krankheit hat, dass das so begrenzt ist. Die wollen zwar alle sparen. Aber ich finde das nicht in Ordnung, dass wir Typ2-Diabetiker, die ‚nur‘ in Anführungsstrichelchen für ihre Diabetes nehmen keine Streifen aufgeschrieben kriegen. Finde ich – das ist ein Hammer. Das wäre genauso, als wenn ich jetzt ein vereitertes Auge hätte, ginge zum Arzt und der würde sagen: „Och nee, gehen Sie in die Apotheke oder was" und würde mir nichts geben oder mich nicht verarzten oder mir den Eiter nicht abmachen oder was weiß ich. Das ist für mich eine fehlende Maßnahme. Man wird ja noch zusätzlich bestraft. Ich bin doch schon bestraft genug, dass ich die Krankheit habe. Ich habe vielleicht in Anführungsstrichelchen ‚selber Schuld‘. Ich hätte früher was gegen tun können. Habe ich nun nicht gepackt. Ich habe es. Aber dass ich nun auch noch bestraft werde. Und in der heutigen Zeit auch diese teuren Produkte kaufen soll, um dieses regelmäßig zu messen. Ich mache es ja, oder brauche es ja Gott sei Dank noch nicht so regelmäßig. Aber da komme ich ja auch jetzt im Laufe der Zeit irgendwann hin, wo ich es dann doch muss. Und solange wie ich nicht spritze, muss ich mir das alles selber kaufen: die Sticker, die Streifen, die Teststreifen. Und ich finde das einen Hammer. Dafür habe ich eine Krankheit. Dafür bezahle ich in die Krankenkasse ein. Das finde ich sehr schade. Und so wird ja überall was gekürzt. Und ich finde, das dürfte nicht sein. Es geht auf Kosten unserer Gesundheit. Denn so im Hinterstübchen sagt man sich ja auch: „Das ist mir zu teuer, kaufe ich nicht so regelmäßig" oder „mache ich nicht so regelmäßig". Ist ja im Hintendrein ja auch nicht so gut. Man sollte ja bei den regelmäßigen Kontrollen bleiben. Ich mache es ja nun, indem ich zum Hausarzt fahre. Aber wie gesagt, es kommt ja irgendwann der Zeitabschnitt, wo es auch bei mir schlimmer wird, das weiß ich. Nur, ich kann es ja hinaus dehnen, indem ich danach lebe. Auf Jahre eventuell, wenn ich Glück habe. Und dann möchte ich ja, dass das anders unterstützt wird. Warum erst, wenn ich – bis meine Krankheit so schlimm ist, bis ich spritzen muss und dann kriege ich die Teststreifen. Ja dann brauche ich sie in dem Sinne auch nicht. Dann spritze ich ja. Dann weiß ich meine Einheiten. Die haue ich mir dann rein und dann gut. Und das ärgert mich so ein bisschen. Und so ist es nicht nur mit den Teststreifen, mit vielen anderen Sachen auch, was man alles selber zubezahlen muss. Das finde ich irgendwo nicht in Ordnung. Aber ich kann es alleine nicht ändern, ob ich das nun sage oder nicht. Aber es ist so. Und das, da geht mir manchmal die Galle ein bisschen höher.