Jürgen Rogowski erlebte gleich mehrere Operationen an seinem diabetischen Fuß. Bis dahin hatte er gar nicht gewusst, dass er Diabetes hat.
Ja, das ist voriges Jahr - wann es passiert ist, keine Ahnung. Ich habe bloß festgestellt, dass ich auf dem Spann irgendwann mal einen blauen Fleck hatte. Und wie so üblich, man achtet nicht auf blaue Flecke. Und dann war mal, konnte ich mal kurz nicht auftreten. Da habe ich gedacht: „Mein Gott, Muskelzerrung oder irgendwas, was man beim Sport irgendwo mal so". Ja, und dann habe ich nicht weiter auf den Fleck geachtet. Und dann 14 Tage später wurde von dem blauen Fleck mitten auf dem Spann vorne die ganzen viereinhalb Zehe schwarz. Das war dann irgendwann und eine vier-, ja das war so 14 Tage und dann war es auf ein- vom Freitag zum Sonnabend hat es dann, war es so gespannt, das ganze Schwarze, dass es aufgerissen ist und dann gestunken und Eiter rausgelaufen ist. Und das war es dann. So und dann bin ich, konnte ich das Wochenende dann gar nicht mehr auftreten, gar nicht mehr laufen mit dem Bein. Und dann bin ich zum Arzt gegangen. Und dann wurde ich gleich ins Krankenhaus überwiesen.
Und da haben sie dann festgestellt, das muss ab. Aber wie weit ab, wussten sie nicht, weil sie nicht wussten, wie weit da was ist. Und da haben sie dann festgestellt, dass ich Zucker habe.
Das war dann freitags. Dann bin ich um halb Eins mittags, wurde ich reingeschoben. Und um halb drei war ich schon auf Station. Ich habe mir keine Vollnarkose was geben lassen. Ich habe bloß ins Rückenmark rein und dann Schlaftropfen. Ich habe gesagt, ich will Sandmännchen sehen und dann hinterher wieder aufwachen. Dann habe ich das auch bei allen drei Operationen aber gemacht. Ich habe keine Vollnarkose genommen. Immer nur die komische PTA oder wie die heißt. Ja, und dann haben sie abgenommen und dann so nach knapp einer Woche haben sie festgestellt, das ist soweit gut. Es ist auch nicht weiter entzündet. Dann wollten sie es unten, was sie abgenommen haben, wollten sie dann zunähen. Halt wie es so gemacht wird dann. So, dann haben sie unten den Fuß zugenäht. Ich habe immer gesagt, die Nadelarbeit, paar Kreuzstiche gemacht. Das war die zweite OP. Und nach der zweiten OP hat sich das ganze, was sie zugenäht hat, hat sich im Prinzip wieder entzündet und hat, ist auf- irgendwo ein kleines Loch gewesen, aufgesprungen, und da ist dann wieder Eiter und Fäulnis rausgekommen. Und dann hat der Stationsarzt gesagt, zum dritten Mal wird OP gemacht. Und dann wussten sie aber nicht, was nun los ist und haben mich auch gleich vorher gewarnt: wie weit sie abnehmen, wissen sie nicht. Ob sie nun unterm Knie, überm Knie oder ob bloß überm Knöchel oder was. Wussten sie nicht weiter, was jetzt los ist. Mussten sie erst bei der OP sehen. Und dritte OP haben sie dann das Ganze wieder aufgenommen, abgemacht, das, was sie zugenäht hatten. Also ich habe, ich hatte hinterher zu den Jungs gesagt, zu dem Stationsarzt: „Die haben Kräne hier genommen, haben ein paar Wassergräben reingezogen mit einem Bagger". Ja, so habe ich gesprochen mit dem Doktor. Die Schwestern und Doktor, die haben dann bloß mit dem Kopf geschüttelt und der Chefarzt. Und da haben sie dann auch wieder alles abgeschnitten oder wieder aufgeschnitten und neu raus geschält, alles raus gekratzt, was da wieder faulig und sowas war.
Und dann wurde ich mit dem Bein siebeneinhalb Wochen flachgelegt mit der Pumpe dran. Dann wurde ein Schwamm reingelegt und dann. Und eine Pumpe, die hat dann das Ganze abgesaugt. Der Schwamm sollte dann von - dass es von innen nach außen zuwächst. So, und das habe ich, da habe ich dann siebeneinhalb Wochen fest am Bett gelegen, durfte ich auch nicht aufstehen - nicht zur Toilette, nicht Waschen, nichts, gar nichts.