Die Erfahrungen von Johannes Meyer
Johannes Meyer ist zum Zeitpunkt des Interviews 57 Jahre alt. Er ist verheiratet und hat keine Kinder. Nach einer längeren Zeit der Arbeitslosigkeit hat er nun eine Teilzeitstelle als Magazinverwalter. Als der Diabetes festgestellt wurde, war er 47 Jahre alt. Zwischenzeitlich hat er Insulin gespritzt und Tabletten genommen. Jetzt nimmt er nur noch Tabletten.
Johannes Meyers Frau hatte als erste den Verdacht, dass er Diabetes hat. Darauf kam sie, weil sie ihn in der Zeit vor der Diagnose ungewöhnlich gereizt und unausgeglichen fand. Herr Meyer wollte davon eigentlich nichts wissen. Dann merkte er aber selbst, dass er sich nicht wohl fühlte und ging schließlich doch zum Arzt. Dort wurde sein Diabetes festgestellt und sofort notfallmäßig behandelt, weil der Blutzucker sehr hoch war. Herr Meyer konnte den Trubel um die Diagnose nicht verstehen. Er selbst war gelassen weil er glaubt, dass der Körper sich selber schützen kann und von Natur aus ewig hält, wenn man richtig damit umgeht. Für seine Krankheit fühlt er sich selbst verantwortlich, weil er seinen Körper falsch behandelt hat. Er findet es nicht gut, wenn der Mensch in körperliche Prozesse wie Krankheiten eingreift. Von den Tabletten hält er nicht so viel und nimmt sie auch nicht immer so ein, wie der Arzt sie verschreibt. ( ) Als er zusätzlich Insulin spritzen musste, hat er es nach einiger Zeit selbständig abgesetzt.
Herr Meyer hat wegen des Diabetes Ernährungsschulungen besucht. Er war sein Leben lang übergewichtig und wurde deswegen schon als Kind gehänselt. ( ) In der Ernährungsschulung hatte er wieder das Gefühl, wegen seines Gewichtes schief angeguckt zu werden. Der Druck, der auf übergewichtige Menschen wegen ihres Gewichts ausgeübt wird, stört ihn sehr. Er glaubt auch nicht, dass Abnehmen automatisch glücklich macht. Außerdem hat er den Eindruck, dass sich die Lehrmeinung über diabetesgerechte Ernährung ständig ändert. Deswegen hält er nicht viel vom „zuckergesunden“ Leben. Er versucht, in Maßen zu essen, verzichtet aber nicht auf alles, was ihm gut schmeckt. ( )
Das Interview wurde im Frühjahr 2009 geführt.
Alle Interviewausschnitte von Johannes Meyer
Die Lebenspartnerin von Johannes Meyer hat seine anfänglichen Symptome richtig gedeutet.
Es gibt Situationen, in denen Johannes Meyer isst, um sich abzureagieren.
Johannes Mayer berichtet von den Schwierigkeiten, die Krankschreibungen mit sich bringen können
Johannes Mayer hatte lange das Gefühl, keinen Arzt zu brauchen.
Johannes Meier brauchte lange, um seine erste Spritze zu setzen.
Johannes Meyer erkennt am Blick seiner Frau, wann er mit dem Essen besser aufhören sollte.
Johannes Meyer fühlt sich gut aufgehoben bei seiner Krankenkasse.
Johannes Meyer ist der Meinung, dass es für ihn zu spät ist, Sport zu beginnen.
Johannes Meyer meint, dass ein weit zurückliegender Schwächeanfall ein frühes Zeichen war.