Die Erfahrungen von Helene Fricke

Portrait Helene Fricke ist zum Zeitpunkt des Interviews 75 Jahre alt. Sie ist verwitwet und hat drei Söhne. Der Diabetes wurde bei ihr im Alter von 52 Jahren festgestellt und acht Jahre lang mit Tabletten behandelt. Als sich dann die Zuckerwerte verschlechterten, wurde sie auf Insulin eingestellt.

 

Weil ihr häufig schwindelig wurde, entschloss sich Helene Fricke, ihren Hausarzt aufzusuchen. Die dortigen Untersuchungen ergaben, dass sie an Diabetes erkrankt ist. Sie bekam daraufhin Tabletten verschrieben, mit denen sie lange Zeit sehr gut zurecht kam. Darüber hinaus nahm sie etwa zwei Jahre nach ihrer Diagnose an einer Ernährungsschulung teil, bei der sie viel über eine angemessene Ernährung bei Diabetes gelernt hat. Die Erkrankung beeinträchtigte sie in den ersten Jahren nicht. Sie war zu diesem Zeitpunkt bei einer Bank angestellt, hatte immer viel Bewegung, was sie auch nach der Diagnose fortsetzte und bewältigte viele Strecken, wie zum Beispiel den Weg zur Arbeit, mit dem Fahrrad.

Im Alter von 60 Jahren schied Helene Fricke aus dem Berufsleben aus. In dieser Zeit verschlechterten sich auch ihre Zuckerwerte, so dass sie schließlich auf Insulin eingestellt wurde. Einige Jahre später musste sie sich einer Lasertherapie an den Augen unterziehen, da sie an einer vom Diabetes hervorgerufenen Erkrankung der Augennetzhaut litt. ( ) Nur wenig später kam es zu einer Entzündung der Fußsohle, die auch den Knochen angriff und so eine Amputation des ganzen Fußes nötig machte. Helene Fricke hat sich aber sehr gut auf diese Situation eingestellt und vergisst sogar gelegentlich, dass ihr einer der Füße fehlt. ( )

Mit Ärzten hat Helene Fricke gemischte Erfahrungen gemacht. Seitdem ihr Hausarzt eine ernsthafte Erkrankung des Herzens übersehen hatte, die schließlich zur Verlegung eines Herzkatheters führte, lässt sie sich am liebsten im Universitätsklinikum behandeln. Zu den Ärzten dort hat sie eine vertrauensvolle Beziehung, in der auch schon mal herzlich gelacht werden kann. ( ) Überhaupt versucht Helene Fricke stets das Positive an einer Situation zu sehen. Für sie ist es sehr wichtig, auch unangenehmen Situationen mit Humor zu begegnen und sich so die Lebensfreude zu erhalten.

 

Das Interview wurde im Herbst 2010 geführt.

 

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