Hannah-Maria Berenz erhielt beim Abendessen einen Anruf ihrer Krankenkasse. Sie fühlt sich kontrolliert, ohne dafür eine Leistung zu erhalten.
Also was mir zum Beispiel einfällt, gerade weil ich hier den Anruf ja nun am Montag bekommen habe aus der Praxis, ob ich mich bereit erklären würde für ein Interview. Ich habe vor einer guten Woche einen Anruf von meiner Krankenkasse bekommen, von der [Name der Krankenkasse], ob ich denn auch regelmäßig zu den Arztbesuchen hingehe, ob das auch alles immer kontrolliert wird, meine Werte. Und ob ich – ich nehme ja an diesem „Med Plus" teil. Und da bin ich irgendwie so ein bisschen ins Schleudern gekommen. Nun habe ich die, die hat mich zu einem Zeitpunkt abends erwischt, wo wir gerade beim Abendbrotessen waren. Also, wo ich nun keine Lust und keine Zeit hatte, mich da mehr, näher drüber auszulassen, und eigentlich dann zufrieden war, dass das Gespräch beendet war. Aber genaugenommen frage ich mich: „Was sollte dieser Anruf? Warum?" Ja, und sie möchte als Krankenkasse... Ich sage: „Wissen Sie, ich gehe ja nicht nur vierteljährlich zum Hausarzt. Ich gehe ja zusätzlich auch zum Diabetologen." „Naja, das wissen wir ja auch. Waren Sie denn jetzt schon in diesem Vierteljahr da?" Ich sage: „Bei dem einen Arzt, ja, bei dem anderen Arzt noch nicht. Aber das Vierteljahr ist auch noch nicht rum." „Naja, wir wollten ja auch nur daran erinnern, dass Sie da auch regelmäßig immer hingehen." Und das fand ich dann, irgendwie dachte ich: „Häh, die Leistungen werden immer weniger. Als arbeitender Mensch bezahlt man immer mehr an Krankenkasse und et cetera und gerade im chronischen Bereich hat man ja bis vor zwei Jahren noch die ein oder andere Vergünstigung gehabt, die jetzt alle weggefallen sind." Ich muss jetzt auch inzwischen die 10 Euro Eintritt bezahlen, jeden, also jedes Quartal, die vorher nicht waren. Und was eben ansonsten bei den Medikamenten plötzlich alles ist, nur, weil die dann eben, die Pharmaindustrie, irgendwelche Verträge aushandelt mit den einzelnen Krankenkassen, wo man ja als Patient sowieso nicht hinter steigt, weil es nicht gewünscht wird.