Günther Brockmann erlebte schon einige Ärzte, die sich in drastischen Worten in Rage redeten. Diese erreichten ihn jedoch nicht.
Ja, wenn sie an mir runter schauen, nicht nur meine breiten Schultern, sich auch meinen doch wohlgenährten Bauch anschauen, dann ist natürlich jeder Mediziner sofort dabei und da sind sie alle ganz schnell: Gewichtsreduzierung. Das fängt also mit dem berühmten Spruch Gewichtsreduzierung an. Das ist nun Standard und mein Body-Mass-Index ist ja auch nicht gerade so, dass ich in die Hände klatsche. Aber das ist also, war auch damals – ich hab das noch in guter Erinnerung – auch damals der Auslöser, wo man gesagt hat: also man kann sehr vieles erreichen, gerade bei dieser Erscheinungsform der Diabetes, wenn der Patient, der muss zwar nicht rappeldürr sein, aber doch sollte er ein erheblich reduziertes Gewicht haben und nicht wie [Personenname] als Wonneproppen durch die Gegend laufen.
Aber Gewichtsreduzierung ist in all diesen Gesprächen mit diversen Medizinern sicherlich das Thema Nummer 1. Alle sind sich wohl einig an der Stelle, dass mit reduziertem Gewicht – klar natürlich die Organe nicht so beaufschlagt werden, dass Gelenke und Muskeln nicht so beansprucht werden etc. Da kommen natürlich diverse Dinge dazu, dass man nicht unnötig Gewicht mit sich rumschleppen muss, was wirklich für nichts gebraucht wird und das ist – Ich kenn‘ also die ganzen Beschimpfungen, denn da gibt es also schon Mediziner die das recht drastisch machen, die also da, vor allem wenn Sie da liegen irgendwo und sich nicht bewegen können, also sich nicht rühren können, also „15 Kilo sollten wir erstmal abnehmen, vorher komm ich nicht wieder“. Na gut, gut, kommt er nicht wieder. Also die schon recht drastisch da zur Sache kommen. Ich meine, viele Mediziner sehen das auch als Schocktherapie um den Patienten da… – mich kann man da nicht mit schocken – bei so etwas schon gar nicht. Ich bin auch in der Lage mit dem Herrn Professor über so etwas lockerflockig zu sprechen und zu diskutieren – aber die Quintessenz ist doch tatsächlich daraus und da haben die Weißkittel alle Recht: Gewichtsreduktion. Das war – entsinne mich gut an mehrere Situationen. Zuletzt an eine, da hat also dort richtig vom Leder gezogen, also nicht nur in gewählten Ausdrücken sondern drastisch auch das geschildert, dass die Leute alle zu fett sind und das wir uns auf den amerikanischen Durchschnitt hinbewegen, der ja einen Body-Mass-Index von was weiß ich hat, über 35 und das ist in Amerika so noch das unterste Limit und – Ich weiß sehr wohl, der hat also richtig scharf gesprochen. Ok, ob das bei dem einen oder anderen mal einen Eindruck macht weiß ich nicht aber mir ist das relativ vierspurig am Arsch vorbeigegangen. Ich kann einfach nur sagen, dass bei allen Gesprächen in medizinischer Umgebung, in medizinischer Runde ein Standardthema ist, ein generelles Thema ist von allen Medizinern. Alle drängen und drücken darauf und egal welche Fakultät: alle sind sich da einig, dass sie da an der Stelle etwas erreichen. Denn was können sie groß machen? Jeder ist natürlich auch ein bisschen am Erfolg interessiert und es ist ja am einfachsten wenn man reinkommt und da sagt man erstmal: „Nimm du erstmal 10 / 15 Kilo ab, dann geht es dir auch besser“. Ist auch klar, ist sehr schön, ist richtig, stimmt. „Sagen Sie mir, wie ich das machen kann, dann mach ich das.“