Antonia Winkler fühlt sich mit der Frage, ob sie anfangen muss zu spritzen von ihrer Hausärztin allein gelassen.
Ja, okay. Ich saß da, sie guckt sich die Werte an und sagt dann so zu mir: „Ja, jetzt wird es mal langsam Zeit." Und ich dann: „Ja, mit was?" Weil ich gar nicht darauf so vorbereitet war. „Ja, er ist immer noch bei 6,8. Ja, wir fangen mal das Spritzen an." Meine ich: „Wie? Jetzt Spritzen?" Habe ich sie so angeguckt, meine ich: "Doch nicht jetzt. Wir können doch noch warten", habe ich so zu ihr gesagt. „Ja, das bringt nichts mehr", hat sie so gesagt. Meinte ich: „Ja, und machen Sie das, die Einstellung?" „Nein, das mache ich nicht. Das macht der Diabetologe. Ich werde Sie dahin schicken." Wums. Das war es. Also, wie so eine kleine kalte Dusche.
Und dann - ich bin dann raus aus der Sprechstunde - dachte ich mir: „So, und was habe ich jetzt eigentlich erfahren?" Nur, dass mein Zucker noch immer so hoch ist, dass der Langzeitwert bei 6,8 der nicht runter gegangen ist, aber auch nicht höher, zum Glück. Und sie hat mir den Rat gegeben, ich soll das Spritzen anfangen. Weil sie selber diese Einstellung nicht macht. Sondern das muss wieder ein Diabetologe entscheiden. Und da steht dann noch nicht mal fest: Macht er das oder versucht er noch was anderes? Man wird einfach so weitergeschoben. Ich weiß nicht mehr weiter, beziehungsweise mein Budget lässt das nicht zu, also schieben wir sie mal weiter. Und dann fängt das wieder alles von vorne an. Man fängt wieder an, alles zu erzählen, hier und da. Und dann wird erst mal wieder, keine Ahnung, was dann gemacht wird.
Ob ich jetzt wirklich das Spritzen anfange oder ob noch eine weitere Tablette dazu kommt, ich weiß es nicht. Obwohl man schon selber so viel macht. Ja, es ist ein verzwickter Kreislauf bei mir. Es ist nicht einfach. Andere haben das einfacher.