Ernährung mit Stoma
Ein zentrales Thema für Stomapatient*innen ist die Ernährung. Dabei macht es einen wichtigen Unterschied, ob ein Dünndarmstoma (Ileostoma) oder ein Dickdarmstoma (Colostoma) gelegt wurde (siehe auch „Stomaanlage und Allgemeines zum Stoma“).
Manche unserer Interviewpartner*innen suchten sich hierzu viele Informationen, was sie essen dürfen und was nicht, andere probierten einfach aus, was sie vertragen.
Dieter Loewe hat die Erfahrung gemacht, dass jeder selbst ausprobieren muss.
Holger Pfleger hat herausgefunden, was ihm gut und was ihm nicht bekommt.
Einer unserer Interviewpartner mit Ileostoma, der selbst Arzt ist, konnte anfangs gar nichts essen, legte sich selbst eine Magensonde und begann nach ein paar Tagen zuhause mit dem Kostaufbau.
Manche unserer Interviewpartner*innen können so gut wie alles essen. Während einige nur noch kleine Mengen zu sich nehmen können, berichten andere auch, dass sie weiterhin große Mengen vertragen. Hierbei gibt es Unterschiede, wenn Interviewpartner*innen die Darmspülung (Irrigation) durchführen (siehe „Umgang mit dem Stoma“).
Jan Holgersson hat sich vorgetastet und kann alles essen.
Joachim Braun kann so gut wie alles essen.
Klaus Wippich lebt nicht mehr nach Diät.
Manche vertragen spezifische Nahrungsmittel nicht und stellen sich darauf ein.
Gerd Osten war wegen einer Sauerkrautmahlzeit eine Nacht lang beschäftigt.
Gerlinde Zeigert kann ihre Lebensqualität beibehalten, indem sie auf manche Sachen verzichtet.
In seltenen Fällen kann nicht verträgliche Ernährung zu Blockaden oder zum Darmverschluss führen. Das ist dann mit Schmerzen, meist auch mit einem Krankenhausaufenthalt, verbunden. Vor dem Trinken von kohlesäurehaltigen Getränken warnen einige unserer Interviewpartner*innen, weil sie die Erfahrung machten, dass es hierdurch zu einer Verschlimmerung bis hin zum Darmverschluss kam. Was für einige Erleichterung brachte, verschlimmerte die Situation bei anderen, so dass bei Ratschlägen äußerste Vorsicht geboten ist.
Clara Ott hatte Probleme mit Darmverschlüssen, konnte diese aber allmählich lösen.
Sylvia Herrmann weiß, dass gewisse Speisen Blockaden auslösen, manche sind es ihr aber wert.
Manche unserer Stomaträger*innen berichten, dass Speisen, die zu Blähungen führen, Probleme machen. Häufig wurden faserige Nahrungsmittel, wie zum Beispiel Spargel oder andere Gemüsesorten genannt.
Einige unserer Erzähler*innen berichten, dass es ungefähr ein Jahr brauchte, bis sie herausfanden, was sie vertragen können. Wenn sie diese Lebensmittel vermeiden, kommen sie gut mit dem Stoma zurecht.
Auch das Trinken ist für Stomaträger*innen ein Thema. Einige unserer Interviewpartner*innen berichten, dass sie viel trinken müssen, damit ihr Stuhlgang eine verträgliche Konsistenz habe.
Wenn Dieter Loewe zu wenig trinkt, kommt es manchmal zu Pannen.
Zwei Gläser Wein verträgt Lotte Buchs gut, Säfte dagegen machen Probleme.