Operation
Im Regelfall gehört zur Darmkrebstherapie auch die operative Entfernung des Tumors und damit auch eines Teils des umgebenden Darmes. Auch wenn Metastasen auftreten, werden diese meist operativ entfernt (siehe „Rückfall- und Metastasenbehandlung, palliativmedizinische Versorgung“).
Vor der Operation
Im Vorfeld der Operationen finden Vorgespräche und Aufklärung über die Operation und die Anästhesie statt. Oft berichten unsere Interviewpartner*innen, dass geklärt oder erläutert wurde, ob eventuell der Schließmuskel entfernt und ein Stoma gelegt werden musste (siehe „Stomaanlage und Allgemeines zum Stoma“).
Viele unserer Interviewpartner*innen erzählen, dass sie vor der Operation Angst hatten. Für manche stand die Verunsicherung im Vordergrund, ob sie die Vollnarkose vertragen und aus dieser auch wieder aufwachen würden. Anderen war es fremd, sich einer Operation unterziehen zu sollen, obwohl sie den Tumor selbst gar nicht spürten und auch keinerlei Schmerzen hatten.
Für Richard Linde war es neu, der Situation und dem Operateur ausgeliefert zu sein.
Dieter Loewe belastete es, als seine Operation verschoben wurde.
Sylvia Herrmann hatte Angst vor der Narkose.
Abführen
Ähnlich wie bei der Darmspiegelung auch, muss vor einer Operation der Darm komplett entleert und sauber sein. Dazu ist es in der Regel erforderlich, am Tag zuvor ein Abführmittel zu trinken oder einen Einlauf zu bekommen, worauf sich der Darm entleert.
Nach der Operation: Befinden, Schmerzen und Nebenwirkungen
Für die meisten unserer Erzähler*innen war die Zeit nach der Operation eine sehr intensive Zeit, die sie nicht vergessen. Sie erlebten ganz unterschiedliche Dinge als belastend, schilderten aber auch vieles, was ihnen half, über diese Zeit hinwegzukommen. Einige unserer Interviewpartner*innen berichten über Übelkeit und Erbrechen oder Schwäche, während andere erzählen, dass sie schnell wieder zu Kräften gekommen seien. Für viele war es hilfreich, dass sie ihren Humor nicht verloren hatten. Insgesamt hing für viele unserer Interviewpartner*innen ihr Befinden bei und nach der Operation davon ab, wie sie sich im Krankenhaus behandelt fühlten (siehe „Erfahrungen mit Ärzt*innen und Pflege“). Dazu gehörte unter anderem, wie sich die Situation im Zimmer gestaltete, wie das Essen war und ob dies nach der Operation vertragen wurde. Besonders die Tatsache, ob und wie ein Stoma gelegt werden musste, war ein bedeutsamer, oft auch belastender Aspekt der Operation (siehe „Stomaanlage und Allgemeines zum Stoma“).
Bernhard Kleinstück fühlte sich nach der Operation erleichtert und versuchte bald, sich zu bewegen.
Julia Weithe belastete der Gedanke an ein Stoma sehr.
Für Petra Thomas war die große Narbe auf dem Bauch schwer zu verarbeiten.
Gerd Osten ist überzeugt, dass er noch nicht so früh hätte entlassen werden dürfen.
Henriette Schiller wurde beurlaubt und durfte das Krankenhaus über Silvester verlassen.
Lisa Roth war zehn Tage sehr geschwächt, bis sie wieder Kraft bekam, ins Leben einzusteigen.
Susanna Zier kam nach der Darmoperation schwerer wieder zu Kräften als nach anderen Operationen.
Während manche unserer Erzähler*innen berichten, dass die Operation und die Zeit danach schmerzfrei gewesen seien, berichten einige, dass sie nach der Operation durchaus mit Schmerzen zu kämpfen hatten. Einige erzählen, dass sie zur Schmerzbekämpfung Tabletten erhielten, andere bekamen eine Schmerzpumpe über die Vene oder einen sogenannten Periduralkatheter, durch den das Schmerzmittel direkt an die Nervenwurzeln gebracht wird.
Sarah Lemke war nach der Operation sehr schwach und hatte starke Schmerzen.
Laura Filip hatte so starke Schmerzen, das ihre Schmerzpumpe länger bleib, als üblich.
Sonja Novotny kam schnell wieder auf die Beine und war mit den Schmerzmitteln gut eingestellt.
Jan Holgersson fand das Personal sehr positiv und hatte überhaupt keine Schmerzen.