Susanna Zier möchte, dass Patient*innen über ihr Lebensende selbst bestimmen dürfen.
Haben sie auch eine Botschaft, die Sie gerne den Ärzten mitgeben möchten?
Ja, die sollten vielleicht einmal die Patienten mehr als mitsprechende Bevölkerung ansehen. Es wird so viel über die Köpfe hin bestimmt. Und die Ärzte wissen ganz genau, was mit dem Patienten zu geschehen hat. Und ich denke auch, dass es ganz wichtig ist, diese Botschaft, dass man auch einmal anfängt, über das Ende selbst bestimmen zu dürfen. Und nicht, dass das so ein Tabuthema ist.
Ich bin über jeden, auch wie dieser Gunther Sachs, der sich erschossen hat. Viel, viel Mut gehört dazu. Aber ich sage, er hat gemerkt, er wird dement. Und er hat nicht mehr die Sinne beisammen und er hat Schluss gemacht, wo er das noch konnte. Und so habe ich also mit vielen Leuten großen Respekt, die das schaffen. Weil es nützt mir ja nichts, wenn ich so eine Sterbetablette kriege und weiß dann nicht mehr, wo ich sie hingelegt habe. Ist die andere Sache wieder. Man weiß ja nicht.
Und wenn ich die Zeitungen aufschlage und lese wie viele demente Menschen wir in dreißig Jahren haben werden und wie das zunimmt und die Forschung kommt nicht weiter. Dann muss da irgendwann einmal, ja, ein Ergebnis herauskommen bei der ganzen Sache. Und dass ich einfach auch selbst bestimmen kann, wie weit ich den Weg gehen muss mit der ärztlichen Hilfe.