Die Erfahrungen von Susanna Zier

Portrait Zum Zeitpunkt des Interviews ist Susanna Zier 66 Jahre alt und hat vier erwachsene Kinder. Ein Jahr zuvor wurde bei einer Darmspiegelung Darmkrebs festgestellt. Aufgrund der Größe des Tumors musste sofort operiert werden. Die anschließende Chemotherapie vertrug Susanna Zier relativ gut. Sie ist Witwe, ihr Mann verstarb vor einigen Jahren an Lungenkrebs.

Bereits zehn Jahre vor ihrer Erkrankung ließ Susanna Zier aufgrund von Darmbeschwerden eine erste Darmspiegelung durchführen, bei der ein Polyp entdeckt und entfernt wurde. In den darauf folgenden Jahren litt sie an verschiedenen anderen Erkrankungen und musste sich einer Vielzahl von Operationen unterziehen. Aufgrund der gesundheitlichen Belastung und der schweren Krebserkrankung ihres Mannes, den sie bis zu seinem Tod zu Hause pflegte, entgingen ihr, wie sie heute meint, weitere Anzeichen des Darmkrebses. Als sie bemerkte, wie ihr immer wieder Magensäure aufstieß, begab sie sich zu einer erneuten Darmspiegelung ins Krankenhaus. Hierbei entdeckte man einen großen Tumor zwischen Dick- und Dünndarm, der bereits durchgebrochen war. Sie wurde daraufhin sofort operiert.

Anfangs lehnte sie aufgrund negativer Erfahrungen mit der Therapie ihres Mannes eine Chemotherapie ab, die Ärzte konnten sie jedoch überzeugen. Im Nachhinein ist sie darüber sehr froh, denn sie verträgt die Chemotherapie gut und ist außerdem dankbar für die Gespräche, die sich mit anderen Betroffenen während ihrer Therapiesitzungen ergeben haben. Als Nebenwirkungen schildert Susanna Zier, dass sie nach der Infusion immer sehr müde sei und ein verändertes Geschmacksempfinden sowie Probleme mit Nasenbluten und aufgeplatzter Haut habe. Grundsätzlich fühle sie sich aber wohl. Durch die Chemotherapie sei auch ihre Fibromyalgie verschwunden; Susanna Zier vermutet, dass dies der Begleitmedikation mit Cortison zu verdanken sei.

Susanna Zier erlebt besonders ihre ehrenamtliche Tätigkeit in verschiedenen Vereinen als sehr hilfreich und ablenkend. Durch ihre Erkrankung ist es ihr noch wichtiger geworden, sich selbst etwas Gutes zu tun und das Leben zu genießen. So freut sie sich daran, gut zu essen, mit ihrem Hund viel Zeit in der Natur zu verbringen und mit ihrem Verein Ausflüge in Thermalbäder zu machen. Susanna Zier findet es wichtig, der Erkrankung mit Humor die Stirn zu bieten und ist für die Unterstützung, die sie von Nachbarn und der Diakonie erhält, dankbar.

Das Interview wurde im Frühjahr 2013 geführt.

 

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