Rosi Blumenthal konnte die Geschichten der Mitpatient*innen nicht ertragen und beschäftigte sich lieber selbst.
Ja, aber sonst habe ich dort in dem ersten- bei der ersten Kur so gut wie keine Behandlung gehabt. Also der hat immer nur gesagt: „Sie müssen sich ausruhen.“ Und da hatte ich- war ich in so einer Gruppe. Und da bin ich allerdings schon bei der ersten Sitzung rausgegangen. In der Gruppe waren eine ganze Reihe alter Männer dabei, die mit Prostatakrebs- und dann haben die angefangen dort zu erzählen. Und aber eben das so plastisch geschildert. Da habe ich gedacht: das musst du dir nicht antun. Und bin rausgegangen. Und da kam dann ein junger Mann hinterher, der Bauchspeicheldrüsenkrebs hatte. Der hat gesagt: „Ich bin Ihnen aber dankbar. Ich wollte auch rausgehen. Ich kann das auch nicht.“
Und ich habe dann auch zu dem Arzt gesagt: „Ich helfe mir gern selber. Ich mache was.“ Ich habe auch da meinen Klöppelsack mitgehabt zu Kur. „Ich gehe raus. Ich lese. Aber ich mag nicht die ganzen Geschichten von allen Kranken hier mit hören. Das hilft mir nicht.“ Und da hat er mir dann so- hatte so eine Einzelberatung dann mit so einer Atemgymnastik so ein bisschen. So eine Art, es ist keine- so eine Art autogenes Training. Und das habe ich gemacht.