Petra Markert verdrängte die Endlichkeit immer wieder, will aber jetzt noch möglichst viel Gutes erleben.

Man schiebt das ja immer weg. Man glaubt das ja. Man weiß ja, dass man, also vom Verstand her weiß man es ja, dass man sterblich ist, aber irgendwo denkt man doch immer, man ist unsterblich.
Also ich weiß noch. Also vor allem, wenn man jung ist. Also ich muss mal sagen, so bis 21, 22 denkt man, man ist unsterblich. Also man glaubt ja nicht, dass man sterben kann, oder? Also ich denke, dadurch erklären sich auch viele Unfälle. Dass man einfach nicht glauben kann, dass es wirklich passieren kann.  
Und ich habe also schon in meiner Jugend erfahren müssen, dass es leider nicht so ist. Also ich habe einen Bruder bei einem Verkehrsunfall verloren, als ich 14 Jahre alt war. Und da kommt einem schon so eine Ahnung, dass das Leben nicht endlos ist.
Also das ist schon was, was man damals schon begriffen hat. Das muss ich also schon sagen. Das habe ich schon begriffen. Also und man verdrängt das.
Aber so ganz weg geht die Erkenntnis nicht mehr.
Und das ist im letzten Jahr schon so gewesen, dass ich da viel drüber nachgedacht habe. Und man liegt ja viele Stunden wach. Also im Krankenhaus bin ich viel wachgelegen. Und da hirnt man natürlich darüber nach: Was wäre wenn? Und ja.
Und jetzt auch. Also ich habe schon wirklich Phasen, wo ich dran denke. Und dann auch wiederum denke: Es ist aber doch so wertvoll. Wir sind so hier, jetzt. Und das ist so wertvoll. Und man darf da nicht irgendwie Zeit verschwenden damit, dass man da sich allzu viele Sorgen und Gedanken macht. Das ist so: Das Leben ist endlich. Lasse uns vorher noch möglichst viel Gutes erleben.