Petra Markert hatte kein Vertrauen mehr in die Zukunft.

Und bei der Tanztherapie, habe ich gedacht, da kann ich das nicht, sondern da bin ich gezwungen, wirklich nur das wiederzugeben oder das darzustellen, was in mir vorgeht. Also habe ich gedacht: mache ich mal Tanztherapie.
Ja, und dann ging das halt los und also beim ersten Mal, das war also so ein einschneidendes Erlebnis für mich. Wir bekamen also die Aufgabe gestellt, drei Sätze zu vervollständigen. Und der eine Satz hieß „ich möchte“, der zweite hieß „ich will“ und der dritte hieß „ich werde“. Und es ist mir also nicht gelungen dieses „ich werde“- dieses „ich werde“ zu vervollständigen. „Ich möchte“ und „ich will“, das waren also Sachen, die habe ich schon mit viel Schmerzen vervollständigen können. Aber dieses „ich werde“, da wurde mir erst klar, dass ich überhaupt nicht in die Zukunft schauen konnte. Also ich hatte keinerlei Vertrauen mehr in die Zukunft. Also nicht mehr weiter als eine Woche oder so was. Also weiter voraus konnte ich nicht mehr planen. Und da waren Frauen da, die haben dann da Sachen aufgeschrieben: „ich werde die Blumen wieder blühen sehen“, „ich möchte mein Enkelkind auf die Welt kommen sehen“, „ich werde eine Reise machen“, „ich werde“- also ich konnte überhaupt nichts- ich konnte kein „ich werde“- ich konnte für mich kein „ich werde“ finden. Und das war wirklich so ein einschneidendes Erlebnis für mich, dass ich da erst begonnen habe so richtig die ganze Krankheit zu betrauern und auch zu bearbeiten.