Norbert Wagner hält es für wichtig, dass Patient*innen verstehen können, was ihr Arzt/ihre Ärztin ihnen mitteilt.
Gibt es auch etwas, was Sie den Ärzten als Botschaft gerne mitgeben möchten? Oder den Behandlern?
Ja. Sprich so mit deinen Patienten, dass Sie dich verstehen. Befrachte sie nicht mit Informationen, die sie nicht begreifen können. Wenn du etwas sagst, dann hole dir Rückversicherung, dass das auch begriffen und verstanden worden ist. Das ist natürlich zeitaufwändig, aber ist Teil er Therapie, dass dein Patient seine Krankheit versteht und dass er deine Rolle als Arzt im Umgang mit dieser Krankheit versteht.
Ich habe viele andere Patienten erlebt, die auf ihre Ärzte schimpfen und die schlechte Urteile über diese Ärzte fällen. Nach meiner Analyse liegt es immer daran, an der Kommunikationsebene. Dass man sich nicht verstanden hat, dass dein Patient nicht weiß, was du mit ihm anfängst, was du für ihn bedeutest.
Das ist eigentlich das Allerwichtigste, was man als Arzt erkennen muss, egal, trotz aller Hektik, die der Alltag bringt, trotz aller hierarchischer Querelen, die im Hintergrund sich abspielen mögen. Aber im Patientengespräch, da muss so was wie ein Kraftschluss erfolgen. Ja, da muss Kontakt hergestellt werden, gerade in so einem sensiblen Bereich, in so einem vielschichtigen und vor allem existentiellen Bereich wie einer Krebserkrankung.