Die Erfahrungen von Maria Rich

Portrait Maria Rich ist zum Zeitpunkt des Interviews 51 Jahre alt. Sie ist verheiratet und hat zwei Töchter. Durch eine betriebliche Vorsorgemaßnahme vor eineinhalb Jahren wurde bei ihr ein Sigmakarzinom festgestellt. Ihrer vorherigen Unterrichtstätigkeit wird sie aufgrund ihrer körperlichen Konstitution nicht weiter nachgehen können. Stattdessen möchte sie sich eine neue Teilzeitbeschäftigung suchen.

Zum Zeitpunkt des Krankheitsbeginns führte Maria Rich ein hektisches Leben, da sie beruflich sehr engagiert war, den Haushalt führte und ihren Vater im Pflegeheim betreute. Damals nahm sie keine Anzeichen des Darmkrebses bei sich wahr, weiß aber heute, dass ihre in dieser Zeit empfundene Müdigkeit ein Symptom ihrer Erkrankung gewesen war.

Durch eine der jährlichen Darmkrebsvorsorgemaßnahmen der Firma ihres Mannes, an der sie auch regelmäßig teilnahm, wurde vor eineinhalb Jahre Blut in der Stuhlprobe entdeckt. In der darauf folgenden Darmspiegelung fand sich ein bösartiger Tumor.

Die anschließende Operation war für Maria Rich körperlich sehr anstrengend. Es folgte eine dreiwöchige Anschlussheilbehandlung, bevor die Chemotherapie begann. Diese Therapie war notwendig, da einige der bei der Operation entfernten Lymphknoten bereits befallen waren.

Die Chemotherapie fand bei einem niedergelassenen Onkologen in Wohnortnähe statt. Einige Komplikationen gab es aufgrund des Ports, der zunächst nicht funktionierte. Besonders litt sie auch unter den Nebenwirkungen der Medikamente, insbesondere den Nervenschmerzen. Diesbezüglich empfand sie vor allem eine homöopathische Behandlung als hilfreich. Nach Abschluss der Chemotherapie verbrachte sie drei Wochen in der onkologischen Rehabilitation.

Maria Rich beschreibt, dass sie die Diagnose Darmkrebs zunächst nicht wahrhaben wollte. Ihr behandelnder Arzt im Krankenhaus ging daraufhin auf ihre Ängste ein und nahm sich viel Zeit, was ihr als sehr positiv in Erinnerung geblieben ist.

Heute betrachtet sie den Darmkrebs als ein abgeschlossenes Kapitel und die Krankheit gehört für sie der Vergangenheit an. Lediglich einige Symptome der Nebenwirkungen der Chemotherapie belasten sie weiterhin, da sich bereits zuvor bestehende orthopädische Probleme im Verlauf der Therapie verschlechtert hatten.

Ihre bisherigen Arbeit als Ernährungsberaterin wird Maria Rich aufgrund ihrer körperlich geschwächten Verfassung nicht wieder ausüben können. Stattdessen möchte sie eine andere Teilzeittätigkeit finden.

Maria Rich beschreibt, in Folge der Erkrankung ruhiger geworden zu sein, Prioritäten neu zu setzen und Dinge mit anderen Augen zu sehen. Die Krankheit hat für sie zu einer neuen Orientierung ihres Lebens geführt. Ein motivierendes Ziel ist für sie, mit ihrem Mann gemeinsam alt zu werden und ihre Töchter aufwachsen zu sehen.

Das Interview wurde im Herbst 2012 geführt.

 

Alle Interviewausschnitte von Maria Rich

 

Maria Rich lässt sich nicht vorwerfen, wegen ihrer Ernährungsgewohnheiten erkrankt zu sein.

Maria Rich holte sich viele Informationen an verschiedenen Quellen.

Maria Rich nahm selbst Einfluss, wo ihre Aufenthalte stattfanden.

Maria Richs Kindern fiel es schwer, über ihre Ängste zu reden und sie versuchten, die Mutter zu entlasten.

Maria Rich konnte durch tägliche Spaziergänge Kräfte aufbauen.

Maria Rich konnte die alltäglichen Dinge des Lebens während der Chemo nicht erledigen.

Maria Rich stand gemeinsam mit ihrem Mann große Ängste aus.

Während der Chemotherapie hatte Maria Rich kein Bedürfnis nach Sex, Intimität war ihr viel wichtiger.

Maria Rich bekam von der Rentenversicherung eine sehr persönliche Beratung zur Klinikwahl.

Für Maria Rich ist der größte Gewinn an ihrer Krankheit, dass sie entspannter und ruhiger wurde.

Maria Rich rät, sich keine Schuld einreden zu lassen.

Maria Rich findet, dass Patient*innen durch Menschlichkeit des Arztes/der Ärztin Vertrauen fassen können.

Maria Rich war immer müde, ihr Krebs wurde durch einen Okkultbluttest entdeckt.

Maria Rich befürchtete nach dem Einlauf den Darminhalt im CT nicht halten zu können.

Bei Maria Rich musste der Port ein zweites Mal gelegt werden, weil der erste nicht funktionierte.

Maria Rich hatte keine Zweifel und kam gar nicht auf die Idee, eine Zweitmeinung einzuholen.

Für Maria Rich war es wichtig, dass sie während der ambulanten Chemo ihre Kinder versorgen konnte.

Maria Rich war es wichtig, dass ihr Onkologe die homöopathische Therapie mitträgt.