Lorenz Kraus plagte einige Tage nach der Operation Übelkeit, bis er wieder anfing zu essen, was ihm schmeckte.

Nach der OP geht es einem immer sehr gut. So etwa zwei Tage. Wenn die Anästhesie noch anhält. Wenn noch der Körper voller Gift ist. Adrenalin plus Anästhesie. Und da war ich richtig fit. Und dann ging es rapide bergab. Übelkeit, wie gesagt. Mittags Mittagessen. Ich habe nur- ich habe mal diesen Deckel abgenommen und habe einfach den Deckel vollgekotzt. Weil es war so schlimm. Tee und Zwieback. Sogar das habe ich von mir gegeben.
Und an einem Freitagabend, Montag war die OP, an einem Freitagabend hat meine Tochter mich angerufen. Das war hier in [Stadt]. Und hat gefragt, was ich essen will. Die haben mich halt versorgt mit Thai oder mit Pizza oder egal, irgendwas, was halt herzhaft, deftig war. Und ich habe zwei Tage lang vorher nur Tee und Zwieback in der Öffentlichkeit verteilt, aus allen Körperöffnungen. Und die fragt mich, was ich essen will. Und da habe ich überlegt und habe gesagt: „Geh zum Italiener. Hol die fetteste Salami. Zwei, drei, vier Salamis. Oliven, Fetakäse, eingelegter Olivenkäse- Oliven, Schafskäse, Peperoni.“ Alles, was herzhaft und fett und einfach ungesund ist. Da hat die mir eine Portion gebracht mit zwei so kleinen Baguettes. Dann habe ich nach zwei Tagen nur Kotzerei das Zeug gegessen. Und mir ging es so blendend hinterher. Mir ging es so gut. Ich habe noch nie im Krankenhaus so gut geschlafen wie nach diesem Abendessen. Um sieben mit der Tochter zusammen, und um halb zehn noch mal alleine den Rest. War alles drin. Ist alles drin geblieben.
Aber es war wieder so dieser von mir schon erwähnte Selbsterhaltungstrieb. Tee und Zwieback will mein Körper nicht. Der will was Vernünftiges. Und das war tatsächlich dann drin geblieben. Und am Samstag ging es mir pudelwohl. Das möchte ich aber nicht jedem empfehlen.