Lisa Roth hatte zeitweise das Gefühl, keine Luft mehr zum Atmen zu haben.

Ich habe immer so tagsüber das Gefühl gehabt, ich muss für meine ganze Familie und für meine Freunde und für alle so stark sein. Und das alles so demonstrieren, als ob ich das so gut wegstecken würde. Aber wenn ich dann alleine war, dann habe ich gedacht, ich habe keine Luft mehr zum Atmen. Da ging gar nichts mehr. Ich habe wirklich gedacht, ich sterbe. Ich habe Briefe an meine Tochter geschrieben, die ich ihr einfach- wo ich ihr alles so noch mitteilen wollte, was ich empfinde, was ich erlebe oder was ich ihr noch für ihr Leben mitgeben wollte.
Dann habe ich meine eigene Beerdigung geplant, weil das für mich so wichtig war, dass das alles irgendwo so richtig über die Bühne ging und- einfach ganz, ganz schrecklich und ganz fürchterlich im Nachhinein. Aber das waren halt auch Dinge, die mir damals extrem wichtig waren.