Lisa Roths Familie war sehr alleine gelassen; ihre Tochter war traumatisiert von dem Schock der Diagnose.
Das Schlimme ist, dass wir da gar keine Möglichkeiten hatten, uns da überhaupt drüber zu unterhalten. Das heißt also, ich bin ins Krankenhaus gegangen, weil ich wusste, dass ich operiert werde. Dann hat der Stationsarzt mir gesagt, dass ich Krebs habe. Dann habe ich mir diese blaue Heftchen von der Krebshilfe genommen und habe das erste Mal überhaupt über Darmkrebs irgendwas gelesen. Habe das auf meinem Nachttisch liegen im Krankenhaus.
Und meine Tochter kommt rein und sieht dieses blaue Heft. Und die wäre fast umgefallen. Die hat dieses Heft gesehen, hat unheimlich angefangen zu weinen und ist raus gelaufen. Also das war ganz, ganz, ganz fürchterlich. Und heute noch. Also die ist wirklich richtig traumatisiert. Sie arbeitet heute auch in der Altenpflege und sagt heute eigentlich noch, dass sie diese blauen Hefte nicht sehen kann. Und alle Kolleginnen wissen darüber Bescheid. Und da kommt also auch kein blaues Heft von der Krebshilfe halt in ihr Zimmer oder in ihre Nähe. Weil das einfach nicht geht. Und das war schon sehr heftig.
Also die ganze Familie war damit vollkommen überfordert. Mein Mann, ich denke mal, er war bei der Darmspiegelung dabei, dass der Arzt mit ihm darüber gesprochen hat, dass ich Krebs habe. Vielleicht hätte mein Mann auch mit mir reden sollen. Aber mein Mann hat vier Jahre, auch anschließend nach meiner Diagnose, das Wort Krebs nicht aussprechen können. Der hat immer nur gesagt, wenn ich auch in meiner Selbsthilfe so tätig war: „Haben die das gleiche, was du hast?“ Der hat nie gesagt, haben die anderen auch Krebs? Ich glaube, das war für ihn so entsetzlich und so fürchterlich, dass er dieses Wort Krebs, nicht aussprechen konnte.
Also dieses Umgehen mit der Diagnose war in unserer Familie fast gar nicht möglich, weil wir alle damit überfordert waren, komplett überfordert waren. Wir hätten einfach irgendjemanden gebraucht, der uns als Familie so an die Hand genommen hätte und hätte einfach nur, und wenn es nur eine halbe Stunde gewesen wäre oder eine Stunde gewesen wäre, einfach nur mit uns geredet hätte.
Und meine Tochter kommt rein und sieht dieses blaue Heft. Und die wäre fast umgefallen. Die hat dieses Heft gesehen, hat unheimlich angefangen zu weinen und ist raus gelaufen. Also das war ganz, ganz, ganz fürchterlich. Und heute noch. Also die ist wirklich richtig traumatisiert. Sie arbeitet heute auch in der Altenpflege und sagt heute eigentlich noch, dass sie diese blauen Hefte nicht sehen kann. Und alle Kolleginnen wissen darüber Bescheid. Und da kommt also auch kein blaues Heft von der Krebshilfe halt in ihr Zimmer oder in ihre Nähe. Weil das einfach nicht geht. Und das war schon sehr heftig.
Also die ganze Familie war damit vollkommen überfordert. Mein Mann, ich denke mal, er war bei der Darmspiegelung dabei, dass der Arzt mit ihm darüber gesprochen hat, dass ich Krebs habe. Vielleicht hätte mein Mann auch mit mir reden sollen. Aber mein Mann hat vier Jahre, auch anschließend nach meiner Diagnose, das Wort Krebs nicht aussprechen können. Der hat immer nur gesagt, wenn ich auch in meiner Selbsthilfe so tätig war: „Haben die das gleiche, was du hast?“ Der hat nie gesagt, haben die anderen auch Krebs? Ich glaube, das war für ihn so entsetzlich und so fürchterlich, dass er dieses Wort Krebs, nicht aussprechen konnte.
Also dieses Umgehen mit der Diagnose war in unserer Familie fast gar nicht möglich, weil wir alle damit überfordert waren, komplett überfordert waren. Wir hätten einfach irgendjemanden gebraucht, der uns als Familie so an die Hand genommen hätte und hätte einfach nur, und wenn es nur eine halbe Stunde gewesen wäre oder eine Stunde gewesen wäre, einfach nur mit uns geredet hätte.