Nachdem seine Mutter an Darmkrebs starb, war es schwer für Leon Gerspacher mit der Unsicherheit zu leben.
Ja das war eine ganz krasse Zeit damals schon, weil da einfach so viel zusammen kam, weil das war ja auch die Phase, wo meine Mutter dann noch ein paar Spezialbehandlungen probiert hat, aber man schon gesehen hat, dass bei ihr die Metastasen größer werden trotz der Chemo. Auch private, persönliche Probleme kamen noch dazu, abseits von der Krankheit. Und das war einfach total, also die Zeit war einfach da ganz, ganz schlimm. Hatte ich schon ein starkes Tief. Vor allem weil ja nach der OP war es ja eigentlich klar, dass die Krankheit jetzt erstmal so unheilbar ist, weil OP-technisch kann man nichts mehr machen, Bestrahlung auch nicht. Und das heißt jetzt wieder Chemo auf unbestimmte Zeit. Und der Arzt hat damals auch gesagt, ja das kann jetzt auch noch fünf bis acht Jahre gut gehen, wenn man eine tolle Chemo macht. Und das ist heute eigentlich auch nicht anders. Also man kann sagen vom Stadium wie die Diagnose am Anfang war, kann man sagen, es kann jetzt nach 15 Wochen total beschissen aussehen oder nach 15 Jahren immer noch gut sein. Und das ist halt das Problem. So richtig gut mit der Krankheit umgehen tue ich auch erst nach der dritten OP. Weil ich da praktisch erst für so mich akzeptiert habe: Okay so schnell werde ich das nicht mehr los. Jetzt muss ich das halt so akzeptieren und das Beste draus machen. Aber so der Wendepunkt war schon auch noch, also außer der OP, auch noch, dass meine Mutter dann im Mai gestorben ist.