Für Laura Filip ist es wichtig, dass Appetit und Hunger auf einen Nenner kommen.
Also das ist immer noch sehr unterschiedlich. Es gibt Phasen nach der Chemo, ich hatte zwischendurch mal so ein Knoten im Hals, wo es dann auch so Tage gibt, wo ich gar nicht irgendwie essen mochte oder auch gar nicht ans Essen komme, wo mein Freund mir dann aber so ein bisschen auch hilft und mir Sachen bei Lieferanten vorschlägt. "Guck mal hier oder das." wenn ich erstmal zum Essen reingekommen bin, ist es meistens okay, aber ich habe Schwierigkeiten, überhaupt irgendwas, so einen Eröffner quasi zu finden wo ich sage, da habe ich jetzt Hunger drauf und auch Appetit. Grundsätzlich funktionieren tatsächlich bei mir einfach frische Sachen am besten, also Obst und Gemüse, alles was saftig und knackig und frisch ist. das lacht mich meistens sehr an. Momentan komme ich mit Schärfe gar nicht mehr zurecht (lachend), also pikant ging ganz gut immer früher. Und jetzt merke ich aber, je weiter die Chemo ist, desto mehr sind die Schleimhäute empfindlich, dass da, was so minimal pikant ist, für mich gerade irgendwie zu scharf ist. Das merke ich. Und auch empfindlicher bin je nach Phase, was Knoblauch und Zwiebeln angeht, ich mag gerne Knoblauch, aber sich das unangenehm anfühlt im Mund. Und ansonsten, dass Appetit und Hunger auf den gleichen Nenner kommen. Also auch mal ist der Hunger dann da und dann finde ich aber nichts, worauf ich Appetit habe. Gestern hatte ich nachmittags irgendwann Hunger, aber ich habe gesagt, ich weiß aber nicht, was ich essen soll. Ich finde irgendwie gerade nichts, wo ich Appetit drauf habe. Funktioniert auch besser, wenn man mir einfach was vorsetzt, also ist schon auch Kopfsache. Wenn ich jetzt irgendwie in einem Frühstücksbuffet bin oder ich war auf einer Babyparty mit Buffet. Dann komme ich besser rein, weil dann sind da einfach irgendwie Sachen und irgendwas ist dann. Aber wenn ich mir selber überlegen muss, was möchte ich jetzt essen, ist viel schwieriger, als wenn man mir einfach eine Auswahl von irgendwas hinstellt und dann finde ich das schon irgendwas. Dann komme ich auch gut rein ins Essen, dann geht das auch. Aber am Ende muss ich schon sagen, sind das dann mal so Momente oder halbe Tage oder einzelne Tage, wo es nicht so gut läuft, und dann geht es aber eigentlich auch besser. So die ersten paar Tage nach der Chemo sind noch so ein bisschen kritischer und dann läuft es zumindest, dass ich wieder Appetit und Hunger zusammen empfinde, ganz gut, und dann eigentlich auch alles ganz gut essen kann. Von daher macht es mir auch keine Sorgen, wenn ich mal einen Tag wenig esse oder erst abends esse. Weil ich weiß, das ist dann der Tag und dann ist der nächste Tag vielleicht schon anders, spätestens aber der übernächste ist dann eigentlich auch wieder ganz gut. Aber ja, so dieses Frische und Knackige, das merke ich einfach mit den Schleimhäuten, ist angenehmer, so Brot und solche Sachen empfinde ich manchmal dann als wesentlich trockener, als diese vielleicht sind. Ich will mich nicht beschweren, was das angeht.