Julia Weithe betont, wie wichtig es ist, sich selbst Zeit zu geben.
Und genau deswegen, also ich rate zu einer Therapie, weil man ja einfach auch so schnell gar nicht verstehen kann, was da alles gemacht wurde. Der Körper, der muss da quasi durch, aber der Kopf, der kommt gar nicht mit. Weinen war ganz wichtig, dass man das alles so rauslassen kann, dass man mit anderen Menschen darüber spricht, wie es einem gerade geht, und vor allen Dingen auch mit jemandem darüber zu reden, was da jetzt sich beim Körper auch verändert hat. Weil für mich hat das ja zum Beispiel bedeutet, dass ich nicht nur plötzlich schwer krank war, sondern ich war auch plötzlich behindert. Und das war etwas, was mir bis dahin auch eigentlich immer nur so in verschiedenen Formen so greifbar war. Also ich habe für mich gedacht, eine Behinderung ist, wenn man eben im Rollstuhl sitzt oder wenn man nicht mehr laufen kann oder dergleichen. Aber ein Stoma ist auch eine Behinderung in dem Sinne. Und ja, dann langsam wieder zu lernen, sich selber auch so zu mögen, wie man ist, das ist ein langer Weg und dauert auch sicherlich eine Weile länger, als der Körper dann auch braucht. Also die Seele braucht einfach länger.