Julia Weithe hat die Luft im Bauch so starke Schmerzen bereitet, dass sie nach der OP zeitweise kaum etwas selbstständig machen konnte.
Ich habe dann für mich persönlich festgestellt, dass ich tatsächlich eine schnellere Wirkung bei flüssigen Medikamenten wahrnehme, also im Gegensatz zu Tabletten. Ich weiß nicht, ob das vielleicht auch noch mal für manche hilfreich ist, weil es kann ja sein, dass es jemandem ähnlich geht, und da muss man gar nicht so lange ausprobieren. Und als wir dann so weit waren, dass ich nur noch Tabletten genommen habe, da waren das die schlimmsten Schmerzen und mir war am Anfang auch gar nicht bewusst, wo die herkamen. Also es war gar nicht so mein Stoma, was wehtat, oder die Narben oder so, sondern mit der Zeit ist mir dann bewusst geworden, dass das die Gase waren, also die Luft im Körper. Dadurch, dass ich ja dann auch nur leichte Kost essen durfte. Ich habe am Anfang nur Flüssignahrung bekommen und das wurde dann langsam erhöht und wenn ich mal ein bisschen mehr gegessen habe, als mein Magen so gut vertragen hat, dann sind eben diese Blähungen entstanden und die haben unheimliche Schmerzen im ganzen Körper verursacht, auch bis in die Rückenmuskulatur hinein, also in den Schultern und so weiter. Und da war es dann auch so, dass ich ein oder zwei Mal wirklich so eine Schmerzspritze bekommen habe in den Oberschenkel, weil das sonst anders gar nicht mehr auszuhalten war. Also das kann man echt niemandem irgendwie erklären, was das für Schmerzen sind, wenn man die nicht selber erlebt hat. Und ich kannte das bis zu dem Zeitpunkt nicht und das hat mir wirklich Angst gemacht, weil ich mich in dem Moment dann komplett in die Hände von der Klinik geben musste. Ich konnte selber für mich nichts tun, außer mir meine Kissen zu richten, Tee zu trinken, solche Dinge. Aber ich war in der Zeit noch nicht mal in der Lage, selber aufzustehen. Ich konnte nicht zur Toilette gehen. Das Stoma wurde in einem Steckbecken geleert. Die Wäsche oder die Körperpflege, die fand auch am Bett statt, weil ich mir das langsam mit der Zeit dann erst wieder zurück erkämpfen musste durch die Physiotherapie, und ich war auch seelisch in keiner guten Verfassung, weil ich das Gefühl hatte, die Ärzte haben mich zwar ganz gut aufgeklärt, aber da war dieses zwischenmenschliche Gefühl nicht unbedingt immer da.