Die Erfahrungen von Isabelle Arnold

Portrait Isabelle Arnold ist zum Zeitpunkt des Interviews 28 Jahre alt, arbeitet als Altenpflegerin und studiert Pflegewissenschaften. Weil Isabelle Arnolds Mutter früh an Darmkrebs erkrankt ist, gehört sie zu einer Hochrisikogruppe, auch an Darmkrebs zu erkranken. Deshalb geht sie regelmäßig zur Vorsorge.

Isabelle Arnold musste sich mit 14 Jahren zum ersten Mal mit dem Thema Darmkrebs auseinandersetzen, als ihre Mutter erkrankte. Darmkrebs ist in ihrer Familie ein zentrales Thema, da schon ihre Großmutter und Großtante daran erkrankt und gestorben sind. Isabelle Arnold versucht, so viele Informationen wie möglich über das Thema Darmkrebs zu sammeln, unter anderem über das Internet, wissenschaftliche Studien, Konferenzen und Selbsthilfegruppen.

Vorsorge ist für Isabelle Arnold sehr wichtig. Ihre erste Darmspiegelung hatte sie mit 25 auf Drängen ihrer Mutter und geht nun regelmäßig alle drei Jahre. Isabelle Arnold ist gut über den Vorgang der Prozedur sowie den Prozess davor, wie zum Beispiel über die verschiedenen Abführmittel informiert. Neben der regelmäßigen Vorsorgeuntersuchung versucht Isabelle Arnold sich gesund zu ernähren und regelmäßig Sport zu treiben.

Isabelle Arnold wünscht sich, dass die Ärzte besser über die erblichen Darmkrebsformen informiert wären. Sie hat öfters die Erfahrung gemacht, als Patientin in einer Hochrisikogruppe nicht ernst genommen zu werden. Außerdem kritisiert sie an Krankenkassen und am Gesundheitssystem, dass die für sie notwendigen Untersuchungen nicht immer bezahlt würden. Trotzdem war Isabelle Arnold bislang mit ihrer Behandlung sehr zufrieden und schätzte besonders, wenn Ärzte sich Zeit nahmen, um sie genau aufzuklären.

Isabelle Arnold betont aus eigener Erfahrung, dass psychologische Hilfe für Betroffene sowie für Angehörige sehr wichtig sei. Sie findet deswegen Selbsthilfegruppen sehr hilfreich und hat daraufhin eine Selbsthilfegruppe für Menschen mit erblichem Darmkrebs mitgegründet.

Seit der Erkrankung ihrer Mutter ist Isabelle Arnolds Beziehung zu ihrer Familie enger geworden und sie unternehmen jetzt Dinge gemeinsam, die sie vorher nicht gemacht haben. Sie sieht ihre Mutter als Vorbild, da diese es geschafft habe, Kraft aus der Krankheit zu schöpfen.

Mit Blick auf ihre Zukunft lässt sich Isabelle Arnold weder hinsichtlich ihrer Familienplanung noch im Beruf verunsichern und ist dankbar für den Rückhalt der Familie.

Das Interview wurde im Sommer 2013 geführt.

 

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