Gunther Kraft veränderte sich psychisch und musste in die Psychiatrie.

Ja, ich habe mich immer komischer benommen, auch der Partnerin gegenüber. War sehr misstrauisch und habe nichts mehr auf die Reihe gebracht. Die einfachsten Arbeiten konnte ich nicht mehr erledigen. Und ich bin dann zum Hausarzt. Und der hat damals schon so ein bisschen mit der Depression gespielt. Ich habe das aber nicht geglaubt, weil die Ausfälle so groß waren. Und es war dann zum Schluss so, dass ich mich unmöglich benommen habe, dass es gar nicht mehr anders ging. Dass ich vom Hausarzt in die Klinik eingewiesen wurde. Ich musste zwar freiwillig dann gehen, sonst hätte ich einen „geschlossenen Vollzug“ gehabt. So war ich zwar in der offenen Station, aber ich musste dann fünf Wochen dort bleiben, bis man medikamentös eingestellt worden ist.
Wenn Sie sagen, Sie haben sich unmöglich benommen, was kann ich mir darunter vorstellen?
Ich war zum Teil aggressiv meiner Partnerin gegenüber. Und wie gesagt, ich habe Angstzustände gehabt. Ich habe also überall Beobachtungen gesehen, jeder beobachtet mich. Und wie gesagt, konnte mir nichts mehr merken. War unfähig, selbst einfache Hausarbeiten zu erledigen. Ich habe angefangen, Staub zu saugen. Und habe da ein Stück gemacht, habe ihn wieder hingelegt, habe ganz was anderes angefangen. Dann wusste ich gar nicht mehr, was ich zuerst gemacht habe. Also es war- ja, und ich war sehr misstrauisch, wie gesagt. Bin dann nicht mehr unter Leute gegangen. Habe gedacht, jeder guckt mich nur noch an, jeder beobachtet mich.
Und dann hat man gesagt, deswegen also gesundheitlich soweit in Ordnung, was Alzheimer anbelangt oder Demenz, aber es wäre eine starke Depression. Wo wahrscheinlich auch noch aus meinem früheren Leben Dinge mit eingespielt sind. Das hat sich halt so ein Fass gefüllt. Und das war dann halt der berühmte Tropfen, der es zum Überlaufen gebracht hat.