Gerlinde Zeigert rät, die einem verbleibende Zeit noch einmal selbst in die Hand zu nehmen.

Wenn der normale Gang der Dinge so ist, dass man seinen Beruf macht bis zur normalen Pensionierung und dann noch zehn Jahre sein Leben gestalten kann, dann wäre das das so gewesen, wie ich mir das gewünscht hätte. Aber wenn es jetzt mit einer Krebserkrankung früher anders läuft, dann soll man trotzdem noch sehen, dass die Jahre, ob es zehn sind oder weniger oder mehr, dass man die noch mal selber in die Hand nimmt und auch irgendwo mal sagt, und ich- das würde ich jetzt noch gern sehen, würde ich gern machen- und ob das für andere Bedeutung hat oder nicht, wär nicht so wichtig, dass man das dann auch wirklich macht.
Die Zeit dann halt noch nutzt. Aber nicht übertrieben hektisch, das geht dann auch eigentlich gar nicht mehr nach einer- nach einer solchen Erkrankung. Aber dass man noch- noch Ziele hat, ja. Botschaft? Es gibt schon noch Phasen am Tag oder im Leben, wo ich auch nicht wirklich an Krebs denke. Wo ich ganz weit weg bin und wo es so ein Stück Normalität ist. Und das muss man sich, glaube ich, auch wirklich erarbeiten und dann konstruieren, ja, und dann die Zeit auch genießen.