Gerlinde Zeigert ging sehr schnell wieder zurück in den Beruf, passte aber nicht genügend auf sich auf.
Dann bin ich nachher auch sehr, sehr schnell wieder in den Beruf. Hatte damals noch den Vorteil, dass ich mir habe ungefähr sagen können: es ist zwar viel passiert in meinem Leben, aber es hat mich noch nicht wirklich umgehauen. So ein Stück Normalität ist noch geblieben. Und ich war damit einverstanden, es war mir so recht. Dass man sich halt an der Schule sowieso schon ganz schön verausgabt, oder dass ich mich verausgabt habe, sage ich mal, war die eine Seite, die andere Seite eine Tumorerkrankung. Ich habe nicht richtig auf mich aufgepasst. Das war es. Essen ist nur grad so zwischendurch mal gewesen. Ich wusste, ich sollte jeden Tag so und so viele Schritte gehen, Sport machen, Entspannungsübungen. Und das war nach kurzer Zeit völlig weg. Weil der Beruf mich einfach nochmal voll im Griff hatte. Und trotzdem habe ich meine Darmspiegelungen gemacht, auch mit Stoma. Ich konnte dann aber dieses Getränk schon nicht mehr zu mir nehmen. Ich kann das nicht mehr. Das war dann schon bei dieser Nachsorge ein größeres Problem für den darmspiegelnden Arzt. Der hat mir also mehrere Sachen gegeben, was vielleicht nicht so schlimm riecht. Oder halt nur so ein kleines 0,2 Fläschchen zum Trinken und dann Mineralwasser hinterher oder so etwas. Das habe ich dann noch gerade so hinter mich gekriegt. Und dann war halt auch die Darmspiegelung, war in Ordnung. So, und dann nochmal eineinhalb Jahre später habe ich gemerkt, dass ich absolut nicht fit bin. Ich war unheimlich müde, es ging außer dem Beruf eigentlich gar nichts mehr. Das Wochenende habe ich gebraucht, auch mal um zu Hause noch mal ein bisschen was in Ordnung zu bringen, Unterrichtsvorbereitungen zu machen. Die Ferien waren eigentlich für die Schule immer, oder mit der Schule ausgefüllt. Aber ich war mal beim Hausarzt und da haben wir Laborwerte genommen. Da waren die Tumormarker erhöht und der HB-Wert deutlich unter 12.