Gerd Osten half die zweite Meinung, sich für eine Operationsform zu entscheiden.
Gut, dann habe ich also sehr schnell zwei Bahnfahrten organisiert. Bin nach [Stadt A], habe mich bei dem dortigen Chef vorgestellt. Der sagte, seiner Meinung nach sollte man, weil der Tumor so tief sitzt, da gar nicht lang fackeln. Sondern den Darm komplett entfernen und ein endständiges Stoma machen. Der- also ich habe mich bedankt und bin heimgefahren. Und am nächsten Tag war ich dann in [Stadt B] bei dem dortigen Chef. Und der hat sich alles angeschaut und gesagt: „Also es ist ein tief sitzender Tumor. Das ist schwierig. Aber ich würde versuchen, da eine Kontinenzresektion zu machen.“ Man müsste für eine gewisse Zeit einen Entlastungs-Anus praeter anlegen. Also Ileostoma. Aber er wäre überzeugt, dass ich meinen Darm so behalten könnte, ohne Tumor. Und er hat sogar gesagt- also er war, wie sich rausgestellt hat, auch wie ich gebürtiger [Bürger aus Bundesland]. Und so auf dieser Schiene, von Arzt zu Arzt und von Landsmann zu Landsmann, hat er gesagt: „Das ist mein Hobby.“ Diese Art der Operation sei sicher eine Herausforderung, aber er würde es auf jeden Fall versuchen. Ja, und dann war für mich ziemlich bald klar, dass ich mich dafür auch entscheiden würde. Denn so die Aussicht, bis ans Lebensende ein Stoma zu tragen, die fand ich da nicht so verlockend. Wenn es eine Alternative gibt.