Die Erfahrungen von Ernst Schmidtbauer

Portrait Ernst Schmidtbauer ist zum Zeitpunkt des Interviews 59 Jahre alt. Er ist verheiratet und hat drei Kinder. Bis zur Diagnosestellung des Darmkrebses arbeitete er als Elektriker. Heute ist er aufgrund seiner Schwerbehinderung berentet.

Ernst Schmidtbauer erzählt, dass er als erste Anzeichen des Darmkrebses starke beidseitige Schmerzen im Beckenbereich sowie häufigen Stuhlgang bemerkte. Sein Hausarzt überwies ihn zur Rektoskopie; dort wurde ein Tumor im Enddarm festgestellt. Zur weiteren Abklärung erfolgten eine Computertomographie und eine Dickdarmspiegelung.

Ernst Schmidtbauer berichtet, dass vor der Entfernung des Tumors eine operative Anlage eines Portkatheters sowie eines Entlastungs-Ileostomas durchgeführt wurde. Außerdem musste er sich einer Chemotherapie und Bestrahlung unterziehen. Er schildert, dass die anschließende Entfernung des Tumors gut verlaufen sei. Nach der Entfernung des Tumors erfolgten eine weitere Chemotherapie und Bestrahlung. Ernst Schmidtbauer beschreibt, dass er den Portkatheter für die Verabreichung der Chemotherapie als praktisch und vorteilhaft empfunden habe.

Den Umgang mit seinem Stoma schildert Ernst Schmidtbauer als relativ komplikationslos. Neun Monate nach der Entfernung des Tumors wurde das Stoma zurückverlegt. Die ersten Wochen nach der Rückverlegung beschreibt er als eine harte Zeit, in der er große Probleme mit dem Stuhlgang und starke Schmerzen hatte.

Ungefähr vier Jahre später wurden bei Ernst Schmidtbauer Metastasen auf der Lunge entdeckt, die operativ entfernt wurden. Er erzählt, dass die sich wiederum anschließende Chemotherapie für ihn kräftezehrend gewesen sei. Bis heute habe er Probleme mit einer Polyneuropathie in den Händen und Füßen als Nebenwirkung der Chemotherapie. Er berichtet auch, dass bis heute regelmäßige Nachuntersuchungen der Lunge und des Darms durchgeführt würden. Außerdem habe er noch immer an manchen Tagen erhebliche Probleme und Schmerzen im Zusammenhang mit der Verdauung.

Ernst Schmidtbauer erzählt, dass er über einen Bekannten auf einer Informationsveranstaltung Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe bekommen habe. Den Kontakt mit den Menschen dort sowie die gemeinsamen Aktivitäten der Gruppe beschreibt er als positiv und sehr gewinnbringend. Seine Frau sei ihm in der ganzen Zeit eine große Unterstützung und Hilfe gewesen. Ernst Schmidtbauer wünscht sich, dass er trotz der Erkrankung noch etliche Jahre zufrieden leben kann.

Das Interview wurde im Frühjahr 2013 geführt.

 

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