Erna Hettich achtete auf sich selbst und fühlte sich wohl.
Und man konnte dann auch nach meiner Behandlung mal ein bisschen einen Spaziergang machen. Aber fürs Erste muss ich sagen, es war vielleicht ein bisschen eigennützig, habe ich mich einfach auf mich konzentriert. Und wenn ich spazieren laufen wollte, ging ich. Und wenn ich zur Behandlung musste, war das okay. Und dann- ja. Einfach für mich was gemacht. Und das haben die Ärzte dann aber auch da- die Psychologin dort hatte gemeint: „Das haben Sie gut gemacht. Gucken Sie jetzt einfach auf sich. Und machen Sie das, was Sie können und wollen.“ Ja. Und das war dann in Ordnung. Also wo ich in der zweiten Kur war nach der Lungen-OP. In [Stadt]. Und, na ja, da waren wir halt ein Kreis mit sechs Frauen an einem Tisch. Jede hat sein- ihr Schicksal erzählt. Und da fiel mir auch auf, die Frauen- jeden Tag am Mittagessen war das Thema: was machen wir heute Mittag? Gehen wir zusammen Spazieren? Geht ihr alle mit? Ja. Und dann habe ich das zweimal gemacht. Da sind die aus dem Kurhaus raus, über die Straße ins nächste Café. Und das wollte ich auch dort nicht. Und das war auch im Winter, wo ich da oben war. Natürlich war es kalt. Aber es war eine herrliche Luft. Es war Schnee, es war wunderbar. Und da habe ich mich abgesetzt. Und habe gesagt: „Ich ziehe mich warm an. Ich laufe eine Stunde. Und das tut mir gut.“ Und am Abend hieß es dann immer: „Wo bist du heute wieder rumgerannt? Statt du mit uns ins Café gehst.“ Und ich denke, da müssten die Frauen vielleicht einfach ein bisschen mehr an sich denken. Das bringt ja nichts, von einem Essen aufstehen und ans nächste sitzen. Und über die Krankheiten zu reden. Ich bin einfach raus und habe mir die Natur angeschaut. Bin im Wald gelaufen, bin im Schnee gelaufen. Und ich habe mich wohl gefühlt. Das war einfach wunderbar für mich. Dass man da für sich selber einfach sagt, auch wenn es nur eine Viertelstunde ist. Am nächsten Tag war es eine halbe Stunde. Aber ich konnte laufen. Und das war- ist für mich einfach schön.