Die Erfahrungen von Dieter Loewe

Portrait Dieter Loewe ist zum Zeitpunkt des Interviews 68 Jahre alt und verheiratet. Im Jahr 2006 wurde bei ihm ein Rektumkarzinom festgestellt. Der Tumor wurde operativ entfernt und ihm wurde ein endständiges Stoma gelegt. Zu Krankheitsbeginn war Dieter Loewe als Handwerker tätig und wurde nach Abschluss der Behandlung frühzeitig berentet.

Wegen Schmerzen beim Stuhlgang suchte Dieter Loewe einen Arzt auf, der jedoch keine Auffälligkeiten feststellte. Da die Schmerzen weiter fortbestanden, bewegte ihn seine Frau zu einem erneuten Arztbesuch. Eine Darmspiegelung ergab zwei kastaniengroße Tumore kurz vor dem Schließmuskel.

Dieter Loewe schildert, dass ihn die Diagnose Darmkrebs richtig aus der Bahn geworfen habe. Zuvor hatte er sich nie vorstellen können, krank zu werden. Die Tumore wurden operativ entfernt und ihm wurde ein künstlicher Darmausgang gelegt. Kurz danach musste er aufgrund von Nachblutungen erneut operiert werden und eine Fistel neben dem Stomaausgang erschwerte die Behandlung.

Da Dieter Loewe mit der Aufklärung seitens der Ärzte und der Betreuung im ersten Krankenhaus unzufrieden war, veranlasste seine Frau eine Verlegung in eine Universitätsklinik. Hier fühlte er sich deutlich besser aufgehoben. Eine weitere Operation wurde notwendig, da das Stoma von der linken zur rechten Bauchseite verlegt werde musste. Zusätzlich wurde ein Abszess im Unterbauch entdeckt. Da dieser erst nach sechs Monaten verheilt war, wurde auf Chemotherapie und Bestrahlung verzichtet.

In der vierwöchigen Rehabilitation musste Dieter Loewe sein Stoma selbst versorgen, weil die Einrichtung nicht speziell auf Stomaträger ausgerichtet war. Anfangs fand Dieter Loewe den Gedanken, mit einem endständigen Stoma leben zu müssen, sehr schwierig. Er schildert jedoch, es unbewusst angenommen und schnell gelernt zu haben, damit umzugehen.

Dieter Loewe erzählt, dass sein Glaube ihm während der Erkrankung Sicherheit gegeben habe. Es habe ihm Kraft gegeben zu wissen, dass er nicht alleine ist und dass viele Menschen für ihn beten. Seine Frau habe ebenfalls eine große Rolle gespielt, indem sie zu ihm stand, sich informierte und kümmerte.

Dieter Loewe beschreibt, dass er seit der Erkrankung sehr sensibel für seinen Körper geworden sei. In Bezug auf seine Ernährung musste er sich etwas umstellen.

Heute ist er in der ILCO aktiv und berät andere Betroffene. Da er selbst nicht gut aufgeklärt wurde, ist es ihm wichtig, anderen seine Erfahrungen weiterzugeben. Er findet, dass die Krankheit sein Leben verändert habe, so dass er jetzt bewusster lebe.

Das Interview wurde im Winter 2012 geführt.

 

Alle Interviewausschnitte von Dieter Loewe

 

Dieter Loewe war verunsichert, als seine Operation verschoben wurde.

Dieter Loewe kann in der Gruppe viele Tipps geben und hat Freude daran.

Dieter Loewe hatte mit Nachblutungen und einer offenen Fistel zu kämpfen.

Dieter Loewe trank Aloe Vera, weil er anfangs den Drang hatte, etwas selbst zu tun.

Dieter Loewe helfen die regelmäßigen Untersuchungen für seine Seele.

Dieter Loewe fühlte sich mit dem Hereinbrechen der Krankheit wie ein gefällter Baum.

Dieter Loewe wollte zunächst keine psychologische Unterstützung, erlebte sie jedoch als sehr hilfreich.

Dieter Loewes Frau stand zu ihrem Mann und für beide war es berührend, darüber zu sprechen.

Dieter Loewe machte mit Krankenkasse und Rentenversicherung immer gute Erfahrungen.

Dieter Loewe beantragte seinen Schwerbehindertenausweis mit Hilfe der Sozialberatung schon in der Klinik.

Dieter Loewe hat die Erfarung gemacht, dass jeder selbst ausprobieren muss.

Wenn Dieter Loewe zu wenig trinkt, kommt es manchmal zu Pannen.

Dieter Loewe benutzt Neutralseife und cremt mit Aloe Vera.

Dieter Loewe muss sich zwingen, als Handwerker nicht mehr alle Dinge selbst zu machen.

Aus Angst, er könnte das Bad verschmutzen, wurde Dieter Loewe gebeten, ein Schwimmbad nicht zu besuchen.

Dieter Loewe hatte auf Reisen schon mehrere Erlebnisse mit Zöllner*innen und Kontrolleur*innen.

Dieter Loewe spürt, wie sein Körper im CT vom Kontrastmittel immer ganz warm wird.

Dieter Loewe ist es wichtig, dass durch Früherkennung Leben gerettet werden können.