Annemarie Merschers Mann hatte große Angst um sie, aber konnte dies schwer zeigen.
Mein Mann hatte ganz viel Angst und versuchte, das zu überspielen. So damals vor der Silberhochzeit, ich habe es ihm als erstes gesagt, er kam vorher von der Arbeit und anschließend unser Sohn. Unser Sohn hat so ein bisschen die Gabe wie ich, er kann das dann auch so wegschieben. Mein Mann hat dann sofort gesagt: "Wir sagen die Feier ab." Da habe ich gesagt, das will ich eigentlich gar nicht. Dann hat unser Sohn gesagt, er war damals 19: "Du, Mama hat alles vorbereitet, die hat die Einladungskarten gemacht, die hat die Messe vorbereitet, die hat die Platzkarten, ihr habt die Blumen ausgesucht, ihr habt eure Klamotten, ich habe sogar was Neues gekriegt (lachend)." Sagt er: "Wir feiern, wir brauchen das doch keinem erzählen." Und mein Mann merkte aber wohl, dass ich mit jemandem reden muss, dann hat er gesagt: "Fahr nach [Beste Freundin], erzähl ihr das." Und die hat es verstanden. Ihr Mann hat nicht verstanden, warum wir feiern. (auflachen) Das hat er im Nachhinein gesagt. Aber er hat gesagt, okay. Und unser Sohn hat mir nachher mal gesagt, weil er überhaupt gar nicht viel nachgefragt hat, auch wo ich dann 2014 nochmal den Darmkrebs gekriegt habe, da hat er zu mir gesagt: "Mama, ich kenne das mein Leben lang, du bist ein Stehaufmännchen. Ich habe wohl ein bisschen Angst, aber du schaffst das." Mein Mann sagt dann immer, wir schaffen das wohl, aber ich merke, dass er ganz viel Angst hat und das für sich alleine abmacht.