Anna Rusch fragt sich, welche Therapien für sie noch sinnvoll sind.
Aber es ist immer wieder ein Rückschlag irgendwann. Dann haben Sie es wieder wie jetzt. Ich war optimistisch. Ich bin im April das letzte Mal operiert worden und dann. Ich fühlte mich besser. So nach acht Wochen habe ich gedacht: So, jetzt nach drei Jahren fährst du jetzt das erste Mal in Urlaub. Du versuchst zu schwimmen. Du versuchst mal in deinem Leben wieder was Gutes zu sehen und zu spüren. Ja, und dann bin ich in [Land] gewesen. Bin auch die Strecke dann alleine zurück gefahren über [Stadt], über meine Heimatsstadt, und habe alle meine Freunde gesehen. Und es war anstrengend, aber es war gut. So, und dann mache ich diese Nachuntersuchung. Und dann kommt wieder dieser Klops: Jetzt habe ich schon wieder irgendwas in der Leber, womit ich überhaupt nicht gerechnet habe. Und das sind eben dann so Dinge, wo Sie sagen: Lohnt es sich eigentlich noch? Mache ich weiter oder? Ich kann ja nicht dauernd operiert werden. Ich kann ja auch nicht dauernd Chemo machen. Das ist keine Lebensqualität mehr. Und nur um zu leben, das weiß ich nicht, ob das sinnvoll ist. Also ich glaube nicht. Also dann. Ich weiß es noch nicht, wie ich mich entscheiden würde. Aber es muss schon noch irgendwo lebenswert sein, so dass man noch sagen kann: Ich kann noch essen. Ich kann noch aus meinem Leben ein bisschen was machen. Aber ich kann nicht nur mit Schmerzen, mit Übelkeit, mit Nicht-Laufen-Können. Wenn das nur mein Leben ist, das ist mir eigentlich zu wenig. Also das könnte ich auch nicht mehr ertragen. Und immer die Angst: Wo ist wieder was? Und wann muss ich wieder zur Nachuntersuchung? Das prägt dann Ihr ganzes Leben und Sie belasten auch Ihren Lebenspartner oder Sie belasten Ihre Kinder. Es ist einfach zu viel für die Umwelt.