Ursula Bach hat in ihrer Krankheitszeit viel gebetet, aber auch mit Gott gehadert.
Sie haben vorhin auch so die Religiosität angesprochen oder den Glauben. Hat der sich verändert?
Ich glaube an Gott. Ich habe in der Krankheitszeit auch viel gebetet. Ich habe mir die Bibel vorgenommen. Ich habe jeden Tag Bibel gelesen und habe mich richtig rein gekniet. Ich war auch in der Zeit auch mal in so Bibelkreisen drin, wo es mir auch schon schlecht ging. Dann kam aber wieder eine Zeit, da habe ich ihn auch gehasst, den Gott, zu dem ich gebetet habe. Richtig. „Nein, du meinst es nicht gut mit mir. Nein. Ich will dich nicht mehr.“ Ich wollte dann auch gar nichts mehr mit ihm zu tun haben.
Das waren auch Zeiten. Das gebe ich ganz offen zu, warum auch nicht. Wir haben das auch mal thematisiert, wo ich mal in so einem Glaubenskreis war. Ich habe gesagt: „Nein, ich bin nicht mehr gut mit dem. Ich mag ihn nicht mehr, ich will nicht mehr. Warum schickt er mir diese Schmerzen und hilft mir nicht. Ich habe doch niemanden etwas zu Leide getan.“ Diese Schiene halt. Mittlerweile ist das so ein Auf und Ab bei mir. Manchmal habe ich wieder das Gefühl, das Bedürfnis wieder mehr, zu ihm zu beten oder auch mal in die Kirche zu gehen. Dann habe ich wieder eine Zeit, wo ich denke: „Nein, ich will nicht. Ich gehe in die Natur.“ Ich verbringe jeden Tag Stunden, alleine in der Natur, da fühle ich mich Gott näher. Wenn ich in die Natur gehe, dann sehe ich die Natur, dann kann ich da für mich beten. Das ist ganz zweigeteilt bei mir. Es ist nichts kontinuierlich.