Die Erfahrungen von Ursula Bach

Portrait Ursula Bach ist verheiratet, 63 Jahre alt und Rentnerin. Sie hat einen erwachsenen Sohn und zwei Enkelkinder. Bis zu ihrer Operation 2009 litt Ursula Bach über viele Jahre hinweg unter schlimmen Nervenschmerzen. Heute ist sie schmerzfrei und hat eine große Lebensqualität wiedergewonnen.

1986 erlitt Ursula Bach bei einem Skiunfall eine schwere Knieverletzung. Sie führte zu Haltungsschäden und mehrere Bandscheibenvorfällen, die jedoch erfolgreich behandelt wurden. 2001 bekam Ursula Bach plötzlich heftige stromschlagartige Schmerzen im linken Zeh, die sich langsam bis zum Rippenbogen hocharbeiteten. Es folgte eine lange Odyssee von Arzt zu Arzt. Ursula Bach konsultierte unter anderem einen Schmerzarzt, einen Neurochirugen und einen Psychiater. Auch gegenüber alternativen Heilmethoden wie Osteopathie und Akupunktur war sie aufgeschlossen. Keiner der Spezialisten konnte ihr die Schmerzen nehmen oder eine Diagnose stellen, da ihre Lendenwirbelsäule keine krankhaften Veränderungen aufwies. Am Ende stand die Einnahme von hoch dosiertem Morphium. Mit Hilfe eines tibetischen Heilmasseurs konnte Ursula Bach später das Morphium langsam wieder aus ihrem Körper abbauen. Daraufhin bemerkte sie plötzlich eine Unsicherheit beim Gehen. Es erfolgte die sofortige Einweisung in eine Spezialklinik mit anschließender Operation. Hierbei wurden Kompressionen der Halswirbelsäule festgestellt, was vorher niemand erkannt hatte. Die Operation verlief sehr gut und ohne Komplikationen.

Seit dem Eingriff hat sie keine Schmerzen mehr und ist sehr glücklich. Kleine Einschränkungen sind zwar geblieben, aber Ursula Bach kann wieder laufen und sogar Sport treiben.

Ursula Bach berichtet, dass ihre Schmerzen vor der Operation immer mehr zu ihrem alltäglichen Lebensinhalt wurden und sie diese aber kaum mitteilen konnte. Auch für ihren Mann war ihre Erkrankung eine schwere Belastung, weil er nicht wußte, wie er ihr helfen sollte. In der Schmerzliga fand sie Menschen mit ähnlichen Problemen, bei denen sie sich aufgehoben und verstanden fühlt. Ihre Kämpfernatur und ihr Urvertrauen halfen ihr auch über die schlimmsten Zeiten, in denen sie kaum noch leben wollte, hinweg.

Rückblickend betrachtet, würde Ursula Bach heute penetranter gegenüber Ärzten sein und ließe sich nicht mehr so leicht abwimmeln. Sie äußert jedoch große Zufriedenheit gegenüber ihrer Krankenkasse, die sie sehr unterstützte.

Ursula Bach erzählt, dass sie durch die Schmerzerkrankung dankbarer und demütiger  geworden sei. Sie genießt ihr Leben, sieht vieles in ihrem Alltag als Geschenk an und nimmt aktiv an kulturellen Ereignissen teil. Als nächstes möchte sie wieder das Saxophon spielen aufnehmen, das sie aufgrund der Schmerzerkrankung eingestellt hatte.

Das Interview wurde im Sommer 2010 geführt.

 

Alle Interviewausschnitte von Ursula Bach

Bis auf die Darmträgheit fand Ursula Bach, dass sie das Morphin recht gut vertrug.

Für Ursula Bachs Mann war es nicht leicht, ihre Schmerzen mit auszuhalten. Seit es ihr besser geht, ist sie für ihn ein anderer Mensch geworden.

Ursula Bach erzählt, wie bei der OP zur Versteifung ihrer Wirbelsäule Mikroroboter eingesetzt wurden, die es früher so noch nicht gab.

Ursula Bach erzählt, wie die Ärzte bei ihr trotz extremer Schmerzen zunächst keine Ursache finden konnten.

Ursula Bach erzählt, wie sie am Arbeitsplatz ihre Arbeit etwas anpassen konnte.

Ursula Bach erzählt, wie sie in Altersteilzeit ging.

Ursula Bach erzählt, wie sie nach ihrer Rückenoperation ganz langsam wieder laufen lernen musste.

Ursula Bach erzählt, wie sie sich ihren Wunsch erfüllte, Saxophon zu spielen.

Ursula Bach fand es ärgerlich, dass der Psychologe immer nur auf ihrer Beziehung zu ihrem Mann herumritt.

Ursula Bach findet es gut, dass jüngere Ärzte oft zweigleisig fahren und die Homöopathie zur traditionellen Medizin dazu nehmen.

Ursula Bach findet es wichtig, auch nach ihrer Genesung ein offenes Ohr für die Schmerzen anderer zu haben.

Ursula Bach hat in ihrer Krankheitszeit viel gebetet, aber auch mit Gott gehadert.

Ursula Bach hatte ein Urvertrauen, irgendwann die richtige Behandlung zu finden.

Ursula Bach hörte von ihrem Arzt den Satz "Damit müssen Sie halt leben", was ihr nicht half, mit den Auswirkungen der Schmerzen zurecht zu kommen.

Ursula Bach ist begeistert von ihrem Arzt, der sich sehr für sie engagierte.

Ursula Bachs Krankenkasse bewilligte, den Reha-Aufenthalt sofort, nachdem die Rentenversicherung ihn abgelehnt hatte.