Die Erfahrungen von Simone Scheck
Zum Zeitpunkt des Interviews im Juli 2023 ist Simone Scheck 65 Jahre alt und lebt zusammen mit ihrer Familie in einem Haus. Nach ihrer Tätigkeit als Sekretärin ist sie nun Frührentnerin, engagiert sich aber weiterhin ehrenamtlich. Sie leidet an Polyarthrose, Fibromyalgie und Gelenkschmerzen. Mit Mitte 40 nahmen ihre Schmerzen immer mehr zu.
Simone Scheck war bis Ende 30 noch sportlich aktiv im Handball, verspürte aber schon vereinzelt Schmerzen, die sie aber lange nicht ernstnahm. Mit Mitte 40 bemerkte sie jedoch stärkere Schmerzen und Einschränkungen, sodass sie sich beispielweise nach langem Sitzen im Büro erst einmal „Einlaufen“ musste. Durch die Arthrose besonders betroffen waren ihre Hände und Knie. Simone Scheck entschied sich dazu, ihre Sattelgelenkarthrose in beiden Händen operieren zu lassen und berichtet von einem positiven Ergebnis. Als sie ihre Hände untersuchen ließ, wurde ihr außerdem die Fibromyalgie diagnostiziert. Zudem machten sich aber auch Rückenschmerzen bemerkbar, welche ihren Ursprung in einer Bandscheibenvorwölbung fanden. Diese Schmerzen behandelt Simone Scheck medikamentös mit dem Wirkstoff Metamizol, das bei ihr jedoch trockene Schleimhäute hervorruft. Sie entscheidet sich zudem bewusst gegen weitere Operationen und eine Medikation mit Opiaten und Cannabis.
Als ihr Krankengeld drohte auszulaufen aber der Rentenantrag noch nicht bewilligt war, hatte Simone Scheck große Existenzängste. Sie erkämpfte sich neben der Rente einen Pflegegrad sowie den Ausweis für Schwerbehinderung mit 80%. Erst als sie den Rentenantrag durch hatte, durfte sie sich mehrmals in einer psychosomatischen Klinik behandeln lassen. Dort fühlte sie sich sehr gut aufgehoben.
Simone Scheck erfährt vor allem von ihrem im Haus lebenden Sohn und dessen Frau viel Hilfe im Alltag. Trotz der Schmerzen versucht sie aktiv zu bleiben, leitet eine Selbsthilfegruppe und unterstützt ehrenamtlich die Essensplanung einer Kita. Da Simone Scheck im Alltag schnell erschöpft ist, holt sie sich Hilfe von anderen und nutzt sobald ihr Sohn im Urlaub ist seine Wohnung als Auszeit. Zur Behandlung ihrer Schmerzen helfen ihr besonders ein Lumbalgürtel, Massagen sowie eine tiefen- und verhaltenspsychologische Versorgung. Auch wenn Simone Scheck lernen musste ihren Rollator als Hilfsmittel im Alltag zu akzeptieren, weiß sie ihn mittlerweile zu schätzen und berichtet zudem von einer gesteigerten Lebensqualität. Außerdem liebt sie es autozufahren, da ihr dies ein Freiheitsgefühl gibt.