Peggy Reichel erzählt wie die Hormontherapie einerseits ihre Lebensqualität steigerte, andererseits aber zu unerwünschten Nebenwirkungen führte.
Vorher, wie gesagt, war außer Schmerzmitteln nie was passiert. Dann, dieser Arzt dieser Klinik hat mich halt in seine private Sprechstunde gelassen. Und dann wurde ich behandelt mit Dermazol damals, Steroide. Das war damals noch legal. Und wurde sozusagen dann mit 19 Jahren vorzeitig in so eine Art Klimakterium gesetzt, was für mich ein unglaublicher Lebensqualität-Zuwachs war, da die Schmerzen wirklich weg waren, zusammen mit der Periode. Und ich fühlte mich halt auch deutlich stärker, energetischer. Ja. Habe dann in der Zeit halt eben mein Studium in Stadt 13 aufgenommen. Und es ging mir wirklich sehr gut. Gut, dann so nach anderthalb Jahren fing das an mit den ersten Nebenwirkungen. Am Anfang, ich hatte ein bisschen Kopfschmerzen und so, aber das war alles überhaupt kein Problem. Die Nebenwirkungen waren dann, dass die Stimme tiefer wurde, der Kehlkopf vergrößerte sich, der Haarwuchs nahm zu im Gesicht. Und genau, der Muskelzuwachs nahm auch gut zu. Das war jetzt nicht so schlimm. Ich habe immer relativ viel Sport gemacht und auch viel Ballett gemacht. Da fiel das dann aber deutlich auf, dass wirklich der Muskelzuwachs also viel schneller ging als vorher. Aber diese Behandlung habe ich dann fortgeführt, bis ich 23, 24 war. Und dann wollte ich das auch nicht mehr, weil ja, also diese Androgynen-Erscheinung wollte ich dann eigentlich nicht mehr.