Monika Roth erzählt, wie sie versuchte, die Schmerzen in ihrem Arbeitsalltag nicht zum Tragen kommen zu lassen.
Haben Sie das bei der Arbeit auch bemerkt, dass die Schmerzen Sie eingeschränkt haben?
Ja, sehr.
Wie war das, können Sie da ein Beispiel nennen?
Dass ich schon abgelenkt war, mit erheblichen Kopf- und Gelenkschmerzen. Dass ich bei Wanderungen oder Ausflügen mich auch ganz gern zurückgezogen habe. Also wenn ich immer wieder gefragt worden bin: „Gehst Du mit? Kannst Du mich begleiten?“, dann muss ich halt auch erst fragen: „Wohin? Wie lange?“ und all so was. Ich würde sagen, ich habe mich da schon sehr zusammengerissen und wollte halt die Schmerzen übergehen, so gut wie möglich. Also das war mein ganz, ganz großes Anliegen, dass eigentlich niemand merken sollte, wie sehr ich Schmerzen habe. Das war für mich schon ganz wichtig, dass ein Anderer nicht darunter zu leiden hat, wenn ich Schmerzen habe. Oder dass ich mich dann auch wahnsinnig angestrengt habe, ganz höflich, freundlich, gelassen auf den andern zuzugehen und dies auch mit den Kindern.
Wie haben Sie das geschafft?
Ich war halt dann geschafft, wenn ich heimkam. Ja. Und was mir natürlich immer gut geholfen hat, war, dass ich mich immer wahnsinnig gut vorbereitet habe. So viele Eventualitäten: Wenn das nicht geht, nimmst du das noch mit, probier mal das aus, und so. Ganz, ganz viel in der Hinsicht, und viele Materialien dabei gehabt und für jedes Kind speziell etwas. Also da habe ich schon gemerkt, dass das natürlich auch viel hilft. Und wenn ich gemerkt habe, dass den Kindern etwas Spaß gemacht hat oder gefallen hat, oder wenn ich gemerkt habe, dass sie dadurch wieder eine Stufe höher kommen und etwas begriffen hatten und verstanden, und zwar mit Freude und gerne gemacht haben, dann war mir eigentlich auch nichts zu viel. Da habe ich vollkommen meine Schmerzen überspielt.