Marion Zimmermann wurde von einem Klinikteam aufgefordert, trotz akuter Migräneattacke an allen Angeboten teilzunehmen.
Wie ist da Ihre Erfahrung, fühlen Sie sich dann verstanden?
Nicht immer. Also, ich muss sagen, dass ich mich nicht mal in der Klinik, in der psychosomatischen Klinik verstanden gefühlt habe. Es gab sicher Personen, also zum Beispiel Professor [Arzt], da lasse ich überhaupt nichts auf den kommen, also der ist wirklich super.
Aber es gab da schon Menschen, also Professionelle, bei denen ich das Gefühl hatte, die nehmen das nicht ernst. Indem sie mich zum Beispiel aufgefordert hatten, trotz Migräne dahin zu kommen. Das ist für mich unvorstellbar, weil ich bin in der Zeit natürlich auch extrem lärmempfindlich, lichtempfindlich. Ich brauche nur Ruhe. Und wenn ich dahin gegangen wäre, diese vielen Menschen. Ich hatte ja dann noch zwölf Mitpatienten, mit denen man auch gemeinsam gegessen und gesprochen hat. Das wäre für mich einer Folter gleichgekommen.
Abgesehen von der Tatsache, dass ich gar nicht Auto fahren könnte. Aber selbst, wenn mich mein Mann hingebracht hätte, dieser acht Stunden Tag, ohne Rückzugsmöglichkeit, das wäre die absolute Folter.
Und ja, da habe ich mich sehr missverstanden gefühlt, oder unverstanden. Weil man das immer wieder versucht hat, mich zu überreden, doch zu kommen. Da habe ich gedacht: Glauben die mir nicht, oder was soll das eigentlich?