Lara Voigt hat Verständnis für beide Seiten im Ärztinnen - Patientinnen Verhältnis.
Und was ich mir von Ärzt*innen wünschen würde, das ist schwierig, weil ich mir darüber bewusst bin, dass das Gesundheitssystem gar nicht diese Zeit hergibt, den Leuten so zuzuhören, wie es angemessen wäre. Aber ich habe ja- ICH und viele andere haben dennoch die Erfahrung machen dürfen, dass es immer wieder auch Fachärzt*innen gibt, die sich die Zeit nehmen. Also muss es ja irgendwie möglich sein und ich als Patient bin auch nur bis zu einem gewissen Grad fähig, da in dem Moment die Verantwortung zu übernehmen. Weil Fakt ist, es obliegt nicht meiner Verantwortung, wie viel Zeit ein Facharzt für mich hat. Und ich sehe sehr häufig oder ich habe in all den Jahren häufig die Erfahrung gemacht, dass ich und andere Betroffene von chronischen Schmerzen sich SEHR, sehr mitverantwortlich fühlen für die Empfindungen ihrer Mitmenschen. Und gerade, wenn es um so Bereiche geht wie, ja, Gesundheit, wie dass wir halt bestimmte Behandlungen erfordern oder eine bestimmte Form von, also, dass man uns zuhört, dass man uns richtig zuhören muss, damit man uns auch richtig behandeln und therapieren kann. Gerade da habe ich immer wieder auch von anderen gesagt bekommen, berichtet bekommen, dass die sich selber der beste Arzt waren. Und das ist einerseits stark, aber andererseits sollte das so nicht sein. Das sollte so nicht sein. Und ich bin- das ist halt das Problem. Ich bin halt kein Arzt. Ich bin nicht ausgebildet, ich habe nicht das Studium hinter mir und deswegen finde ich es so schwierig, den Fachärztinnen zu sagen, was sie ändern sollen, weil ich glaube, die wissen das am besten selbst. Und eigentlich möchte ich da- dass wir davon wegkommen, weil ich finde das so, du hast EH schon ein- SO viel Arbeit und so einen Koffer und du musst, wie gesagt, eh schon so ruhig bleiben und du musst versuchen, höflich zu bleiben und nicht um dich zu schlagen vor all dem Schmerz. Und in dem Moment, wo ich dann da beim Arzt sitze und dann auch noch für den gefühlt die Arbeit machen muss, da- das wäre schön, wenn das ein bisschen- weil natürlich muss ich mitwirken. Aber es fühlt sich so oft unverhältnismäßig an, so ungerecht verteilt. Gerade, wenn dann ein Arzt dir gegenüber sitzt und gar nicht erst deine Wahrheit annimmt. DA ist es dann umso schwieriger, Verständnis dafür aufzubringen, dass da lediglich jemand von der alten Schule ist. Weil ich habe auch eine Ärztin, die kennt nicht alles, aber die ist offen. Und das würde ich mir wünschen. Aber ich glaube, das ist ein Problem, das zieht sich durch SO viele Bereiche in unsere Gesellschaft. Einfach diese fehlende Bereitschaft für Veränderungen. Ja.