Karin Molls Mann ist mit ihr durch dick und dünn gegangen.
Ja aber mittlerweile sagt er mir manchmal: "Komm, tu nicht so, ich weiß, dass du mich jetzt anschwindelst." So langsam, naja, man kennt sich dann eben. Am Anfang hat er das nicht ganz so registriert und dann hat er mir gesagt, ich soll eben nicht schwindeln. Aber ich wollte eben auch nicht, wenn wir jetzt was Schönes vorhatten, och und mir ging es dann so schlecht, dann habe ich gedacht, los jetzt, zwing dich, zwing dich, du musst mit hin, das kannst du denen nicht antun und so. Und dann sagt er: "Mach das nicht wieder." Ich lag dann bestimmt zwei, drei Wochen dafür flach, so nach dem Motto. Und dann sagt er, die Quittung ist viel größer als das, sagt er. Mich stört das nicht. Wenn ich da nicht hingehe, dann gehe ich eben nächstes Jahr hin oder wenn es wieder mal ist. Du musst dich eben umstellen. Also das fing an, als ich die Halsschlagader gerissen hatte. Und die haben dann meinen nichtsahnenden Mann den nächsten Tag vor mein Bett gestellt, ich lag ja im Koma und der mit Krankenhaus sowieso nie was am Hut hatte bis dato und auch jetzt nicht. Er selber, glaube ich, war einmal in seinem Leben im Krankenhaus. Und ich war da bewusstlos, er sagt, überall Schläuche, dann dieser Tubus da drinne, da lief was raus, hier hattest du eine Creme zwischen den Augen. Die haben den so geschockt, der sagt, ich wäre am liebsten weggerannt und war aber wie versteinert und habe gedacht: Was machst du, wenn die jetzt stirbt, ne? Das war für ihn so ein schlimmes Erlebnis und die Kinder waren ja noch klein, also waren ja noch zu Hause und kleiner. Und er sagt, das ratterte alles wie so ein Panikfilm in mir ab. Und dann habe ich gedacht, alles andere rundherum ist scheißegal, ob die Klamotten zerknittert sind oder oder. Hauptsache, du kommst wieder und dann ist das auch so, dass wir sagen, wenn es eben liegen bleibt, dann bleibt es eben liegen.