Die Erfahrungen von Jutta Behrens

Portrait Jutta Behrens ist 53 Jahre alt, verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Als Säugling musste sie wegen einer Jochbeinvereiterung operiert werden, was zu erheblichen Veränderungen im linken Kiefer führte. Als späte Folge stellte sich vor etwa 20 Jahren eine Kieferklemme ein. Seitdem leidet sie unter starken Gesichts-, Kiefer- und Rückenschmerzen. Trotz der Schmerzen ist sie nach wie vor im sozialmedizinischen Bereich tätig, wo sie durch ihre Kollegen viel Hilfe erfährt.

Im Säuglingsalter musste Jutta Behrens wegen eines vereiterten Jochbeins operiert werden, was während der Kinder- und Jugendjahre durch die Bissanomalien gelegentliche Kopf- und Rückenschmerzen zur Folge hatte. Durch die Operation ist Jutta Behrens auf einem Auge erblindet.

Vor 20 Jahren kam es plötzlich zu einer Kieferklemme. Seitdem leidet Jutta Behrens unter Attacken von starken atypischen Gesichts- und Kopfschmerzen, die sich auch durch zahlreiche kieferorthopädische Maßnahmen nicht beseitigen ließen. Durch die Fehlhaltungen und Fehlbelastungen kamen auch anhaltende und quälende Rückenschmerzen dazu, so dass sie sich oft kaum bewegen konnte.

Jutta Behrens weiß, wie wichtig bei ihrer individuellen Konstellation an Beschwerden ein ganzheitlicher Behandlungsansatz ist. Sie hat die Erfahrung gemacht, dass es sehr schwierig ist, Ärzte zu finden, die nicht nur jeweils ihr Fachgebiet sehen und behandeln. Durch die verschiedenen Symptome hat sie eine ganze Reihe von Facharztbesuchen und Therapiemaßnahmen durchlaufen, darunter auch alternativmedizinische Verfahren. Die meisten Behandlungserfolge waren nur sehr kurzfristig. Erst vor circa einem Jahr konnte eine aufwendige und kostenintensive Stoßwellentherapie eine Linderung der Rückenbeschwerden verschaffen. Dazu wurden im Rahmen einer Rehamaßnahme ihre Kopfschmerzen durch Akupunktur und ihre Gesichtsschmerzen durch eine Reihe von Narbenbehandlungen gebessert. Diese Ansätze will sie nun weiter verfolgen.

Ihren Beruf als sozialmedizinische Assistentin kann Jutta Behrens noch immer ausüben. Auch wenn es große Anstrengung erforderte, trotz Schmerzen zu arbeiten, hat sie viele Einschränkungen kompensieren können. Dies gelang oft auch dank der Unterstützung durch ihre Kolleginnen und Kollegen. Durch die Erkrankung hat sie gelernt, sorgfältiger auf die Signale ihres Körpers zu achten. Ihr Mann und ihre Familie sind durch ihr Verständnis und ihre tatkräftige Hilfe ihre wichtigste Stütze.

Obwohl Jutta Behrens durch die Folgen der Erkrankung oftmals an Grenzen ihrer Belastbarkeit gestoßen ist, sagt sie, dass sie immer den Blick nach vorne gerichtet habe. Sie hat gute Erfahrungen damit gemacht, trotz medizinischer Hoffnungslosigkeit selbst auf Informationssuche nach Behandlungsmöglichkeiten zu gehen und neue Wege zu erproben.

Das Interview wurde im Sommer 2009 geführt.

 

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