Holger Ziegler fühlte sich nach dem Verlust seines Berufes nicht mehr gebraucht.
2002, war ich 41. Ich hätte in meinem Beruf eigentlich nicht mehr arbeiten können. Sanitär- und Heizungsmonteur. Mit kaputten Knien und kaputtem Rücken. Ja, da habe ich eine Umschulung gemacht und auch abgeschlossen. Aber nie einen Beruf gefunden, also nie einen Job gefunden, wo man da hätte arbeiten können. Man hat mal Zeitung ausgetragen, mal auf der privaten Arbeitsstelle mitgearbeitet, noch viel Auto gefahren. Und auf einmal konnte ich die Bremse nicht mehr treten im Auto. Da dachte ich, irgendwas muss doch passieren. Das war 2005. Da hat mir eine Neurochirurgin gesagt: "Na dann würde ich doch mal vielleicht über eine OP nachdenken." Dann hat sie mich ins (unv.)-Haus überwiesen und dann festgestellt, dass nur eine Versteifung der Wirbel möglich ist noch. Das habe ich dann machen lassen. Ein halbes Jahr später hat sich dann Narbengewebe gebildet und eigentlich das gleiche wie vorher. Wieder die Nervenwurzel eingeklemmt und ja. Dann war es aber so, dass ich gesagt habe, da können wir noch mal was machen, nochmal operieren. Erkundigt. Das Narbengewebe sollte man auch nicht wegschneiden lassen. Das trocknet aus. Und dann, ja, immer wieder mal was gemacht, gejobbt, wieder einen Antrag gestellt bei der Rentenversicherung. Und dann fing es irgendwie an, immer tiefer zu sanken. Keiner Interesse an einem hatte, der einem einen Job angeboten hätte oder so. Ja, und dann wieder Reha nach Stadt 15 als Rente von der Rentenversicherung. Damit sie mir keine Rente zahlen müssen. Da kam heraus, dass ich 6 Stunden leichte Tätigkeit arbeiten könnte. Dann Widerspruch und wieder abgelehnt die Rente. Und dann habe ich bei einem Bekannten in der Physiotherapie in der Anmeldung ein bisschen angefangen, ein paar Stunden immer. Das war alles nicht so die Erfüllung, also man hatte sich nicht wohl gefühlt. Also es ging auch immer tiefer und mir war alles scheißegal in der Zeit. Selbst so Gedanken, dass du eigentlich nicht mehr nötig bist auf dieser Welt (auflachen).