Britta Kern empfand es zusätzlich zermürbend durch die Medikamente stark zuzunehmen.
Und dann durch, das vielleicht noch so nebenbei zu erwähnen, durch diese erste Infiltration habe ich dreizehn Kilo zugenommen. Das ist dieses Kortison. Das weiß eigentlich jeder aber, wenn man das den Ärzten sagt, streiten die das eigentlich ab. Die haben dann gesagt „Ja, Sie gehen ja nicht mehr arbeiten“, ich habe in Schichten gearbeitet, 12 Stunden rollend, „Sie haben keine Schichten mehr! Sie haben keinen geregelten Tagesablauf, ist doch klar, dass Sie zunehmen!“ Da habe ich gesagt „Aber doch nicht so viel! Und wie ich aussehe!“, also das macht einen zusätzlich noch unzufrieden. Ich sage mal so, ich war total - man kann heute ruhig sagen - deprimiert. Erstens habe ich mich immerzu gefragt „Warum ich? Warum hat dieser - nicht aufgepasst, ist mir da reingefahren und warum bin ich nicht drei Minuten später gekommen!“ Man fragt sich immer „Warum ich und warum kann ich nicht mehr arbeiten?“ Also das hat mich immer mürbegemacht, dass ich nicht mehr arbeiten gehen kann, nicht mehr zu meinem Sport gehen kann, dass man so gehindert an allen möglichen alltäglichen Sachen ist. Und dann habe ich mich im nächsten Jahr nochmal infiltrieren lassen, aber dann habe ich gesagt „Naja gut, ein Vierteljahr hält es an, dann schlucke ich wieder diesen Berg Tabletten.“, weil es eben dann leer ist dieses Depot und weil die das nicht so oft machen können, weil die da eben ganz schön drangehen. Dann habe ich es eigentlich gelassen und habe das anders versucht.