Bewältigung und Akzeptanz
Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen stehen vor besonderen Herausforderungen, ihr Leben zu meistern. Krankheitsschübe können sehr anstrengend und belastend, oft auch unberechenbar sein. Die meisten Interviewpartner mussten erst lernen, diese Schübe zu akzeptieren, bevor es ihnen gelang, damit zu leben.
Svea Hauck hat lange ihre Erkrankung ignoriert, weil sie ein „normales“ Leben führen wollte.
Celia Kratzer sieht die Erkrankung als einen Teil von sich.
Helene Reim ist der Meinung, dass es nichts bringt, sich selbst Vorwürfe zu machen.
Josef Kunkel findet es schwer, die Erkrankung einfach anzunehmen.
Für die Krankheitsbewältigung haben die Interviewpartner ganz unterschiedliche Wege für sich gefunden. Immer aber bleiben Ängste und Schwierigkeiten. Viele verglichen sich mit anderen Menschen und stellten dann fest, dass es anderen noch viel schlechter geht. So haben einige auch eine Vorbildfunktion, sowohl was die innere Einstellung als auch die aktive Gestaltung des Alltags angeht. Einige legen große Hoffnungen in die Forschung, besonders in die Entwicklung neuer Medikamente.
Eine Freundin mit Multipler Sklerose dient Celia Kratzer als Vorbild.
Jonathan Rusch setzt große Hoffnung in die Medikamentenforschung.
Eine Vielzahl von Handlungsstrategien kann helfen, den Alltag zu verbessern und mit der Erkrankung zu leben: zum Beispiel mit anderen Menschen reden oder Hobbies wie Sport oder Briefmarken sammeln. Einigen unserer Interviewpartner ist es besonders wichtig, auch mit Menschen zu tun zu haben, die nicht erkrankt sind, damit man nicht immer nur über die Krankheit redet. Eine große Rolle spielt auch der Stress im Alltag, der durch autogenes Training, Meditation oder „bewusste Auszeiten“ reduziert werden kann. Sport dient ebenfalls dem Stressausgleich. Einigen Interviewten helfen ihre Haustiere, die sie ablenken, beschäftigen oder einfach guttun. Hilfreich sind auch kompetente Ärzte, die hinter einem stehen. Eine Frau berichtet zudem von ihrer Rebellionsphase, in der sie sich hat piercen und tätowieren lassen. Eine weitere Bewältigungsstrategie ist der Humor: Es hilft, auch mal Witze über sich selbst und die Erkrankung zu machen.
Hobbies und andere aktive Tätigkeiten helfen Patrick Knittel, sich abzulenken.
Sebastian Melcher findet Stabilität und Freizeitbeschäftigungen wichtig.
Die Mutter von Helene Reim macht ihr viele Vorschläge, die sie als „Esokram“ bezeichnet.
Autogenes Training hilft Adrian Schaarschmidt, im Alltag entspannter zu sein.
Eine Strategie von Serena Schrader ist es, sich selbst etwas Gutes zu tun.
Für Christoph Wiebe ist sein Hund sehr wichtig.
Für Anisa Schlömer ist es wichtig, einen guten Arzt oder eine gute Ärztin zu haben.
Amalia Golz berichtet von einer Rebellionsphase.
Neben den aktiven Handlungsstrategien haben die Interviewten auch Wege gefunden, „vom Kopf her“ besser mit der Erkrankung klarzukommen. Einige versuchen, die Erkrankung einfach zu verdrängen oder sich nicht zu sehr in die Probleme hineinzusteigern. Die Erkrankung soll nicht das gesamte Leben bestimmen. Auch ein bewussterer Lebenswandel oder Ziele, auf die man sich freuen kann, können hilfreich sein, um das Leben zu genießen.
Serena Schrader meint, man solle sich nicht zu sehr in die Erkrankung reinsteigern.
Celia Kratzer hat einen starken Willen und möchte sich nicht einschränken lassen.
Norman Völkl hat es geholfen, innerlich zu kämpfen.
Milena Hörmann hört auf ihr Bauchgefühl und meidet Menschen, die ihr nicht guttun.
Rainer Weiß hilft es, sich Ziele zu setzen und etwas zu haben, auf das er sich freuen kann.