Krankenhaus

Eine Krankenhauseinweisung erfolgt nicht selten in Notsituationen, zum Beispiel bei einem heftigen Schub. Darmspiegelungen oder andere Untersuchungen, Operationen, Medikamenten-Neueinstellungen, Bluttransfusionen oder Rückfälle sind weitere Gründe für einen Krankenhausaufenthalt.

Josef Kunkel kam wegen eines Schubes ins Krankenhaus. Es folgte eine Darmspiegelung und Beratung.

Unsere Interviewpartner haben manchmal sehr lange Krankenhausaufenthalte hinter sich oder müssen immer wieder dorthin. Selbst den Geburtstag oder Weihnachten im Krankenhaus zu verbringen, ist nichts Ungewöhnliches. Auch die Zeit der Jugend wird manchmal im Krankenhaus verlebt, so dass man nach dem Aufenthalt so einiges nachholen möchte.

Lisann Thielemann hat von drei Jahren zwei Jahre im Krankenhaus verbracht.

Selbst Feiertage wie Ostern oder Weihnachten erlebte sie im Krankenhaus.

Svenja Zellner ist in relativ jungem Alter das erste Mal ins Krankenhaus gekommen.

Milena Hörmann versuchte, nach ihrem Krankenhausaufenthalt alles nachzuholen, was sie versäumt hatte.

Dass Krankenhäuser kein behaglicher Ort sind und die Behandlung lieber ambulant durchgeführt werden sollte, wurde häufig erwähnt. Viele Interviewpartner wollten möglichst schnell wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden. Die Abneigung gegenüber Krankenhausaufenthalten war manchmal sogar mit Panik und Angst verbunden.

Sehr negativ erlebt wird das Alleinsein im Krankenhaus. Gleichzeitig begegnet man dort vielen unbekannten Menschen, zum Beispiel Medizinstudierenden, die Einblick in die Intimsphäre erhalten. Einige Interviewpartner schämten sich auch, eine Bettpfanne zu benutzen. Der Aufenthalt ist langweilig, gerade für einen jungen Menschen. Manche fühlten sich im Krankenhaus zu sehr „betüddelt“. Die Toilettensituation gerade in einem Mehrbettzimmer kann sehr unangenehm sein. Für einige wurde der Krankenhausaufenthalt auch zu einer finanziellen Belastung.

Kira Schug hat fürchterliche Angst vor dem Krankenhaus.

Lisann Thielemann fühlte sich als Studienobjekt für Studierende.

In der Kinderabteilung mochte Anisa Schlömer nicht auf die Bettpfanne gehen.

Anisa Schlömer fand es „grottenlangweilig“ im Krankenhaus.

Celia Kratzer mag es nicht, wenn 20 fremde Menschen um sie „rumtüddeln“.

Josef Kunkel achtet immer darauf, dass in einem Zweierzimmer ein Ersatzklo da ist.

Juliane Franke saß acht Stunden lang in der Notaufnahme, ohne zu wissen, was eigentlich los ist und ohne untersucht oder aufgeklärt zu werden.

Es gab auch positive Erfahrungen mit Krankenhäusern: zum Beispiel ein gewisser Rhythmus und die tägliche Routine. Nette Mitpatienten und Zimmernachbarn können den Aufenthalt erleichtern oder sogar durch Rat und Tat sowie offene Gespräche direkt helfen.

John Rössler bezeichnet seinen Krankenhausaufenthalt als positive Erfahrung.

Matteo Brockmann gewöhnte sich schnell an den Rhythmus im Krankenhaus.

Lisann Thielemann fühlte sich bald als Teil der Krankenhaus-Abteilung.

Persönliche Gespräche mit anderen Patienten nützen Patrick Knittel manchmal mehr als Gespräche mit dem Personal.

Kritik richtete sich manchmal an das Krankenhauspersonal: wenn einem z.B. als Patient nicht geglaubt wird, wenn man sich inkompetent behandelt fühlt oder man entlassen wird, obwohl man noch starke Beschwerden verspürt. Andererseits gab es auch viel Verständnis für die Überlastung von Ärzten.

Patrick Knittel versteht, dass es schwer für Ärzte und Krankenschwestern ist, noch Zeit für den Patienten abzuknapsen.

Norman Völkl wundert sich, dass die Pfleger trotz aller Belastung so nett zu ihm waren.

Kathrin Eich hat es oft geärgert, als Patientin nicht ernst genommen zu werden.

Der Krankenhausaufenthalt kann auch für andere Personen belastend sein. So durfte ein Familienangehöriger, weil er noch zu jung war, die Patientin nicht besuchen.

Marta Hinzes Besucher durfte nur über den Hintereingang des Krankenhauses zu ihr ins Zimmer.

Einige Interviewpartner schilderten deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Krankenhäusern, zum Beispiel zwischen kleinen und großen Krankenhäusern mit ihren verschiedenen Vor- und Nachteilen.

Josef Kunkel findet, dass man in großen Krankenhäusern häufig nur eine Nummer ist.

Anisa Schlömer geht ungern in ein großes Krankenhaus, zumal in einem kleineren ihr Arzt arbeitet und daher schneller „angepiept“ werden kann.

Mario Kromer wurde von seinem Arzt in ein kleines Krankenhaus überwiesen, da man bei der Universitätsklinik immer so lange auf Berichte warten muss.