Psychotherapie

Einige unserer Interviewpartner haben Erfahrungen mit einer professionellen psychologischen, psychotherapeutischen oder psychiatrischen Behandlung gemacht. Andere machen sich Gedanken darüber, ob sie eine solche Behandlung in Anspruch nehmen sollten. Manche lehnen eine solche Hilfe schon deshalb ab, weil andere sonst denken könnten, man wäre irgendwie gestört. Einige ziehen es vor, sich mit psychischen Problemen an Freunde, die Familie oder Bekannte zu wenden.

Melia Kowalski wendet sich eher an die Familie, weil sie immer befürchtet, dass andere denken, sie hätte einen „an der Murmel“.

Andre Köppl reichen gute Freunde und Bekannte, mit denen er sich über die Erkrankung unterhalten kann.

Die Menschen, die schon einmal bei einem Psychologen waren, sind diesen Schritt gegangen, weil es ihnen von anderen empfohlen wurde, zum Beispiel von den behandelnden Ärzten.

Patrick Knittel spricht anerkennend von resoluten Hausärzten, die es ihm nahelegten, eine professionelle Behandlung aufzusuchen.

Manchmal werden negative Erfahrungen in der Therapie gemacht. Die behandelnden Therapeuten hätten nicht viel Zeit für die Patienten oder behandelten diese unsensibel. Einige unserer Interviewpartner haben die Therapie unter anderem auch abgebrochen, weil diese für sie nichts gebracht hat.

Patrick Knittel bemängelt, dass der betreuende Psychologe sehr wenig Zeit hatte.

Svea Hauck verwirrte die Therapie. Außerdem empfand sie Druck während der Sitzungen und fühlte ihr Leben in Frage gestellt.

Gerhard Wachsmuth war eh schon skeptisch gegenüber dem Psychologen – und fühlte sich dann auch noch „ausgequetscht“.

Auch von positiven Erfahrungen mit einer psychotherapeutischen Behandlung wurden berichtet. So kann es helfen, einem Therapeuten Probleme über die Erkrankung zu erzählen, mit denen man andere Menschen nicht belasten möchte. Zudem erhält man auch Tipps zur besseren Akzeptanz und zum besseren Umgang mit der Erkrankung. Das kann auch das Selbstbewusstsein stärken. Nicht zuletzt kann man in der Therapie die Einsicht gewinnen, dass man nicht alles im Leben optimieren kann.

Louise Fellner half die Therapie dabei, die Symptomatik der Erkrankung zu akzeptieren.

Isabell Brandes findet, dass eine Psychotherapie helfen kann, Selbstbewusstsein aufzubauen.

Christoph Wiebe meint, eine Therapie könne einem helfen, aus einem Loch wieder herauszukommen. Eventuell könne man dadurch auch von bestimmten Medikamenten wegkommen.