Kinder und Familie
Chronische Darmerkrankungen können auch Einfluss auf die Familienplanung haben. Einige Betroffene haben aufgrund ihrer Erkrankung keine Kinder bekommen oder möchten in Zukunft keine Kinder haben. Dafür kann es verschiedene Gründe geben: So kann es passieren, dass eine Schwangerschaft durch Fisteln, Abszesse oder die Folgen einer Operationen erschwert ist. Außerdem befürchten einige Betroffene, dass die Nebenwirkungen von Medikamenten zu Problemen in der Schwangerschaft führen könnten.
Helene Reim glaubt, dass eine Schwangerschaft aufgrund ihres Stomas problematisch werden könnte.
Keine Kinder bekommen zu haben, war für Svea Hauck lange eine Belastung.
Marta Hinze fragt sich, ob ein Medikament die Schwangerschaft beeinträchtigen könnte.
Häufig spielt auch das Risiko, die Krankheit zu vererben, eine Rolle bei der Überlegung, Kinder zu bekommen. Viele Betroffenen machen sich Sorgen, dass so auch ihre Kinder an der Erkrankung leiden könnten. Man solle sich aber, so eine Interviewpartnerin, von diesem Risiko nicht allzu sehr beeinflussen lassen, da man die Erkrankung durch Früherkennung und Medikamente sehr gut in den Griff bekommen kann.
Milena Hörmann macht sich Sorgen, dass ihre Kinder auch erkranken könnten.
Natürlich kann man auch mit einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung Kinder zur Welt bringen. Einige Betroffene berichten, dass die Erkrankung für sie nicht im Widerspruch zur Schwangerschaft steht.
Kathrin Eich hat trotz Darmerkrankung und mehrerer Lungenembolien zwei Kinder bekommen.
Kira Schug sieht die Erkrankung nicht als Hinderungsgrund, Kinder zu bekommen.
Allerdings ist es oft nicht leicht, Kinder großzuziehen, wenn man an einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung leidet. Die Betroffenen berichten von zusätzlichen psychischen und körperlichen Belastungen, aber auch von ganz praktischen Problemen, wenn zum Beispiel eine Toilette auf dem Kinderspielplatz nicht zu erreichen ist.
Durch die vielen Krankenhausaufenthalte konnte sich Svenja Zellner oft nicht um ihr Kind kümmern.
Ein wichtiges Thema war auch die Frage, ob man offen mit den Kindern über die Krankheit sprechen sollte. Während manche Betroffene ihre Kinder nicht belasten möchten, ist es für andere wichtig, ihre Kinder früh über die Erkrankung aufzuklären.