Weil für Svenja Zellner der Beruf das wichtigste ist, hat sie sich eine Stelle als Erzieherin erkämpft.

Nach der OP '87 ging es dann ganz gut. Ich bin wieder in meinen Beruf eingestiegen, was mit vielen Schwierigkeiten verbunden war, weil der Arbeitgeber mich eigentlich nicht mehr haben wollte - mich abschieben wollte. Dadurch, dass ich aber schon damals den Schwerbehindertenausweis hatte, hatte ich einen Schutz und sie konnten mich halt nicht so leicht loswerden.

Und in der Zeit hat die Mitarbeitervertretung zu mir gehalten und mich stark unterstützt. Und ich war in einer kirchlichen Einrichtung und der Pastor hatte eigentlich meine Stelle schon meiner Vertretung versprochen und wollte, dass ich gehe. Und hat mir auch alle möglichen Steine in den Weg gelegt, sodass ich, als ich wieder anfing zu arbeiten, in meinem Kindergarten Eltern, Kinder, den Träger, die Mitarbeiter gegen mich hatte. Und ich musste mich halt da durchkämpfen, meine Stelle wieder zu bekommen.

Ich habe das dann auch geschafft. Das hat ein gutes Jahr gedauert, bis ich das so im Griff hatte. Ich habe halt, erstmal die Mitarbeiter wieder aufgebaut und dann Vertrauen zum Kirchenvorstand aufgebaut und so weiter, so, dass das Arbeiten dann wieder möglich war. 

Mein Beruf war für mich eben das Wichtigste mit im Leben, weil es auch mein Hobby war. Und ich habe dann halt ganz viel Elternarbeit gemacht. Hatte ein paar gute Jahre und dann habe ich 92 einen Darmverschluss bekommen. Und da wurde dann wieder Dickdarm entfernt, sodass ich jetzt noch zehn Zentimeter Dickdarm habe, also so ein Kurzdarmsyndrom, wie man sagt. Es haben sich dann immer wieder in der Zeit auch Fisteln gebildet. Aber nach dieser OP habe ich dann Azathioprin genommen, zu dem Cortison, und es ging mir ab '92 viele Jahre unter dieser Behandlung mit Azathioprin recht gut, sodass ich meinen Beruf auch gut ausüben konnte. Und wir haben uns privat hier dieses Haus gekauft und renoviert und aufgebaut. Und das hat mir halt viel Freude bereitet und ich konnte meine Ideen sprudeln lassen.