Louise Fellner hat sich gegen einen Schwerbehindertenausweis entschieden, um keine Probleme bei der Arbeitsplatzsuche zu haben.
Ich hab darüber nachgedacht und hab das damals für mich abgelehnt, weil ich gesagt hab: Ich habe keinen festen Job mehr, ich lege mir damit nur Steine in den Weg. Das, was ich über den Schwerbehindertenausweis damals wusste, war: Der nützt einem dann was, wenn man eine feste Arbeitsstelle hat. Ja, dann sichert er einem den Arbeitsplatz, man wird schwerer kündbar, hat mehr Urlaub et cetera. Da aber zu dem Zeitpunkt schon klar war, mein Vertrag läuft aus, ich bekomm auch keinen neuen, hab ich mir gedacht: Nee, tust du dir keinen Gefallen mit. Also hab ich keinen Schwerbehindertenausweis beantragt. Während der Zeit, wo ich dann arbeitsuchend war, hab ich mir auch gedacht so: Mit einem Schwerbehindertenausweis einen Arbeitgeber zu finden, der dich einstellt, wenn du schon von vornherein mit dem Schwerbehindertenausweis wedelst: Wahrscheinlich eher nicht. Ja weil der Arbeitgeber auch weiß: Okay, wenn ich den einmal einstelle, den werde ich so leicht nicht mehr quitt. Und wenn der mir am Arbeitsplatz krank wird, ich muss den irgendwie mit durchziehen, irgendwie durchfüttern und nee, will nicht, also stell ich den Betreffenden erst gar nicht ein.